Bottrop möchte noch fahrradfreundlicher werden. Auch auf Innenstadt-Straßen. Der Arbeitskreis Radverkehrsförderung aus Verwaltung, Politik, Polizei, ADFC und Verkehrswacht ging per Rad auf Besichtigungs-Tour, besprach aber auch zukünftige Pläne fürs Radwegenetz.

Mit dem Umbau der Osterfelder Straße soll auch den Bedürfnissen der Radfahrer besser Rechnung getragen werden. Der Technische Beigeordnete Norbert Höving ist froh, dass beide Ausbauvarianten Radfahrer zufrieden stellen. Ob Bäume gefällt und eine komplett neue Allee gepflanzt wird oder baumschonender ausgebaut wird: mit beiden Radwegvarianten, die sich von der Breite her unterscheiden, können die Radfahrer leben, so die Einschätzung des Arbeitskreises.

Weiter untersuchen will der Arbeitskreis die Möglichkeit, weitere Einbahnstraßen für Radfahrer in beide Richtungen befahrbar zu halten. 27 sind in Bottrop schon frei gegeben, zehn weitere werden überprüft, auch, weil sich die Rechtsgrundlage inzwischen verändert hat und geringere Fahrbahnbreiten akzeptiert werden. In die Überprüfung gehört auch das Stück Kirchhellener Straße zwischen Rathausplatz und Altmarkt. - gerne auch heute schon von Radfahrern als Nord-Süd-Durchlass zur City genutzt.

Nicht ungefährlich wäre die Freigabe, sagt die Polizei. Der Park-Such-Verkehr, querende Fußgänger aus den beiden Passagen (Postberg und Volksbank), Autofahrer, die mehr als die erlaubte Schrittgeschwindigkeit fahren - all’ das lässt den Verkehr hier recht dicht und unübersichtlich werden. Und dann noch entgegenkommende Radfahrer? Der Arbeitskreis wird sich noch einmal damit befassen.

Ebenso mit dem Thema Umlaufsperren. Eigentlich zur Sicherheit der Radfahrer installiert, um sie darauf hinzuweisen, dass sie jetzt den geschützten Radweg verlassen und in den gefährlicheren Verkehrsraum wechseln, sind diese Umlaufsperren mit ihren versetzten Sperrbügeln vielen Radfahrern ein Ärgernis, weil sie in der Regel zum Absteigen zwingen. Alle Standorte sollen jetzt noch einmal überprüft werden.

Vielleicht gibt es ja andere Wege, die Aufmerksamkeit zu wecken, sagt Planungsamtsleiterin Christina Kleinheins, wie Höving bei der Tour dabei: die Pflasterung des letzten Radweg-Stücks. Das Holpern macht munter.

Und wenn jetzt noch Geld locker zu machen wäre für den Mitgliedsbeitrag in der Vereinigung „Fahrradfreundliche Stadt“, gäb’s darauf auch Brief und Siegel.