Wenn man so will, dann war die Bombenentschärfung in der Welheimer Mark in der letzten Woche das Zeichen dafür, dass Vorbereitungen für den Bau des Emscherkanals getroffen werden. Im Frühsommer wird es dann den ersten Spatenstich geben für den Bau des Abwasserkanals, der die Emscher von der Schmutzfracht befreit und sie wieder zu einem sauberen Bach werden lässt.
An der Autobahnabfahrt Bottrop-Süd des Emscherschnellwegs und zwar südlich der Autobahn wird der erste Spatenstich für das erste Schachtbauwerk des ersten Bauabschnitts erfolgen. Die Arbeiten muss man sich dann aber nicht spektakulär vorstellen, denn der Emscherkanal wird unterirdisch vorgetrieben. Von der Spatenstichstelle aus arbeitet man sich in einer Tiefe zwischen 20 und 25 Metern unter der Autobahntrasse in Richtung Norden vor, entgegen der Fließrichtung der Emscher.
Die ersten Rohre werden wohl im nächsten Jahr verlegt.
Immer wieder war das Jahrhundertprojekt Emschersanierung vorgestellt worden - allein in der Landschaft zeigt sich nichts. Und wird es sich bei dieser Vortriebsart auch nicht, denn es wird ja nicht in offener Bauweise gearbeitet. Damit die Bürger erfahren, wie die Arbeiten ablaufen, wird im April eine Informationsveranstaltung durchgeführt.
Andere Arbeiten verlaufen schon sichtbarer: die am neuen Pumpwerk auf der Kläranlage. Hier in Bottrop und noch in Gelsenkirchen wird es neue Pumpwerke geben, die die Brühe des Abwasserkanals heben.
Start für den gesamten Emscher-Kanal
Ließe man den Emscherkanal ohne Pumpen verlaufen, „käme das Abwasser im Klärwerk Dinslaken in einer Tiefe von 80 Metern an“, erläutert Ilias Abawi, Pressesprecher der Emschergenossenschaft.
Auch wenn man tief unten in der Erde arbeitet, muss die Fläche oben sauber sein. Deshalb werden Verdachtsflächen auf Bombenfunde hin untersucht. Die Bombenentschärfung kürzlich war die Folge.
Der Spatenstich in Bottrop ist übrigens insgesamt der erste für den gesamten „Abwasserkanal Emscher“ (AKE), der sich auf 51 Kilometern längs der Emscher entlang schlängeln wird von Dortmund-Deusen bis Dinslaken.
Weiter im Osten ist der kleine Bruder fertig
Schon fertig ist der „kleine Bruder“, ein Hauptwasserkanal an dem Emscherstück im Osten vor Dortmund-Deusen. „Wenn man sehen will, wie die Emscher später auch hier abwasserfrei fließt, dann muss man ins Emschertal zwischen Holzwickede und Dortmund-Nord schauen“, sagt Ilias Abawi.