Bottrop.

Die Kürzung der Bundesmittel für 1,50 Euro-Kräfte trifft den Bottroper Tisch empfindlich. Um den Verlust auszugleichen, werden ehrenamtliche Helfer gesucht.

Von außen betrachtet, hat der Tisch, der kostenlos Lebensmittel an hilfsbedürftige Bürger verteilt, mit 40 Beschäftigten die Größe eines kleinen mittelständischen Unternehmens. Doch kein Mitarbeiter erhält Gehalt, der Tisch ist abhängig vom privater Hilfsbereitschaft und der Unterstützung durch die öffentliche Hand: 19 der 40 Beschäftigten arbeiten ehrenamtlich, 21 weitere sind arbeitslos und werden auf 1,50-Euro-Basis beschäftigt.

20 statt 30 Stunden

Im Rahmen dieser öffentlich geförderten Arbeitsgelegenheiten (AGH) waren sie täglich 6 Stunden mit allen anfallenden Aufgaben betraut, sagt Friedhelm von Oepen, der den Tisch leitet: Lebensmittel holen, ein- und auspacken, sortieren und verteilen. Doch nach einer Kürzung der Bundesmittel, die dem Bottroper Jobcenter zur Verfügung stehen, reduziert sich der tägliche Stundenumfang von 6 auf 4 Stunden.

Da diese Regelung für 21 Mitarbeiter gilt, die auf 1,50 Euro-Basis beschäftigt werden, sind die Auswirkungen erheblich, stellt Dieter Kruse fest, Schriftführer des Trägervereins „Senioren - Partner für Jung und Alt“. Denn alle Abläufe beim Tisch waren ausgelegt auf die 6-stündigen Einsatzzeiten der 21 arbeitslosen Helfer, deren Wochenarbeitszeit nun von 30 Stunden auf 20 sinkt. Dieses Defizit auszugleichen durch eine höhere Kopfzahl sei nicht möglich, stellt von Oepen fest. Denn das Bottroper Jobcenter hat parallel die Zahl der 1,50 Euro-Beschäftigten beim Tisch von 21 auf 19 reduziert.

Den Leiter des Tischs steht nun vor dem Problem, mit geringerem Stundenkontingent auch vertragliche Verpflichtungen zu erfüllen. Denn das Schulverwaltungsamt verlässt sich darauf, dass der Bottroper Tisch - wie vereinbart - täglich die Jungen und Mädchen an acht Grundschulen mit belegten Brötchen versorgt, damit kein Kind hungrig die Schulbank drückt.

Viele ehrenamtlichen Helfer rekrutieren sich aus den Reihen des Trägervereins „Senioren - Partner für Jung und alt, der noch 37 nicht mehr ganz junge Mitglieder zählt. Viele dieser Ehrenamtlichen sind seit Jahren dabei, doch ihre Zahl sinkt.

Daher bemüht sich der Tisch nun außerhalb dieser Kreise um Unterstützung, Gesucht werden Männer und Frauen, die einige Stunden ihrer Freizeit opfern können und einen Sinn in der Aufgabe sehen, die sich der Bottroper Tisch stellt. „Es muss nicht jeden Tag sein, unsere Helfer sollen doch den Spaß an ihrem Einsatz behalten“, sagt Friedhelm von Oepen. Art und Zeitpunkt des Einsatzes könne man miteinander einvernehmlich regeln.

Der Tisch ist zu erreichen unter der Telefonnummer 3767112.