Bottrop. .

Der Schnee ist weg und die Autos sind verdreckt. Jetzt sind die Waschanlagen gefordert, das Salz von den Autos zu bekommen und sie in neuem Glanz erscheinen zu lassen.

40 Autos in der Stunde schafft die IMO-Waschanlage von Karl Steinker an der Gladbecker Straße. Steinker, von seinen Freunden nur „Charly“ gerufen, ist seit 1995 Betreiber von Waschstraßen. „Alles hat angefangen mit einem Gefallen für meinen Nachbarn“, erzählt der 59-Jährige. Seitdem ist er im Dienst. Zunächst in Essen, seit 2000 in Bottrop.

Jetzt erwartet ihn wieder eine lange Schlange vor der Waschanlage. „Das Salz muss weg, und das geht nur in der Waschstraße“, erklärt Steinker. Denn gerade der anfällige Unterboden muss gründlich gereinigt werden. „Wenn Sie keine eigene Hebebühne haben, kommen Sie da sonst nicht dran“, erläutert er. Gleichzeitig schiebt er ein verbreitetes Vorurteil bei Seite: „Viele glauben, dass der Regen das Gröbste schon bereinigt, aber die Leute irren.“ Gerade durch die nasse Fahrbahn wird das Salz so richtig aufgewirbelt und verteilt sich am ganzen Auto. Wenn das Auto allerdings einmal durch die Waschstraße gefahren sei, ist es auch wieder sauber und von allen Salzresten befreit.

Viel ändert sich an der Arbeit aber nicht bei dieser Wetterlage. „Wir legen nach dem Schnee mehr Wert auf die Unterbodenwäsche und die Radkästen, aber sonst bleibt alles beim Alten“, so der Waschstraßenbetreiber.

Beim Thema Vorwäsche bricht er mit dem nächsten Vorurteil: „Die meisten glauben, dass die Vorwäsche das Wichtigste sei, aber das stimmt nicht. Wenn es nur der normale Dreck ist, den man auf der Straße so aufsammelt, reicht es vollkommen aus, nur durch die Waschstraße zu fahren.“

Bei den Kunden ist der Schnee nicht der einzige Grund, das Auto mal wieder durch die Waschstraße zu fahren. „Ich wasche mein Auto eher unregelmäßig und jetzt war es mal wieder an der Zeit“, gibt Christian Wiechers zu. Zuletzt hatte sein Auto vor zwei Monaten eine Waschstraße gesehen. Rudi Fritsch wäscht sein Auto ab und zu auch mit der Hand: „Wenn ich bei meinem Sohn bin, habe ich die Möglichkeit mit der Hand zu waschen.“

Am Samstag lief alles glatt, aber das ist nicht immer der Fall. „Ich habe hier schon fast ein Kind zur Welt geholt. Und es gab auch schon Kunden, die aus Versehen auf das Gaspedal gedrückt haben und sich ihr Autozerstört haben“, weiß „Charly“ Steinker.