Bottrop.

Die hohen Bambuspflanzen fühlten sich am Teich in der Grünanlage am Museum Quadrat sichtlich wohl, denn über die Jahre hatten sie sich an diesem Standort auf einigen Quadratmetern ausgebreitet.

Dieser Bambushain war einigen Anwohnern ans Herz gewachsen, doch das Grünflächenamt sah das Wachstum des Exoten in der heimischen Vegetation nicht gern: Der Bambus wurde vor einigen Wochen gerodet. Nun fragen sich Anwohner und Spaziergänger, ob dieser Radikalschnitt nicht hätte vermieden werden können.

Nein, sagt Manfred Arentz, Abteilungsleiter im Grünflächenamt: „Der Bambus gehörte dort nicht hin.“ Daher wurden die Pflanzen nicht nur gestutzt, sondern sollen ganz verschwinden. Im Frühjahr werden wohl auch die Wurzeln mit speziellem Gerät entfernt. Sie rückstandslos aus der Erde zu ziehen, sei keine leichte Aufgabe. denn Bambus pflanze sich über unterirdische Rhizome fort, landläufig Wurzelstöcke genannt. Ein kleines Stück davon genügt dem wachstumsstarken Bambus, um neue Pflanzen zu entwickeln und sich zu vermehren, und das will das Grünflächenamt verhindern. Stattdessen sollen an dem kleinen Teich am Quadrat vereinzelte Sumpfsträucher angesiedelt werden, und zwar solche heimischer Provenienz.

Die Bepflanzung der Grünanlagen muss sich nach den Auflagen des Denkmalschutzes richten, erläutert Arentz. Denn seine Maßgaben gelten nicht nur für das Museum, sondern auch für den kleinen Park und den Skulpturengarten.

Für jede Veränderung muss das Grünflächenamt die Erlaubnis der Unteren Denkmalbehörde in der Stadtverwaltung einholen, und folglich fand Sachgebietsleiterin Angela Nohner im Herbst einen Antrag des Grünflächenamtes auf ihrem Schreibtisch: Die Uferbefestigung des Weihers am Quadrat sei nicht mehr intakt und müsse erneuert werden. „Für denkmalgeschützte Gärten gibt es beim Landesamt für Denkmalpflege in Münster einen Spezialisten“, stellt Angela Nohner fest. Dieser Experte wurde zum Ortstermin am Quadrat eingeladen, und bei dieser Gelegenheit bestätigte er, was Manfred Arentz vom Grünflächenamt schon klar war: Der Bambus, der vor Jahren auf ungeklärte Weise seinen Platz am Quadrat einnahm, hat keinen Platz im Landschaftskonzept der Denkmalpflege und muss verschwinden.Nach dieser Maßgabe hat sich Arentz gerichtet.

Er kündigt für das Frühjahr weitere Maßnahmen am Teich an. Das Schilf auf der kleinen Insel müsse gelichtet werden, denn bei weiterer Ausbreitung drohe der auch von Seerosen besiedelte Weiher zu verlanden. Auch dies fände nicht den Beifall der Denkmalschutzbehörde.