Während vor allem Autofahrer in den letzten Tagen wieder ein wenig aufatmen konnten, liegt das nächste Problem buchstäblich auf der Straße.
Denn durch das ständige Wechselspiel von Tau- und Frostwetter nehmen die Asphaltschichten großen Schaden. Schlaglöcher und tiefe Risse sind schon jetzt sichtbaren Folgen.
Wasser kann durch kleine Risse eindringen
Tauwasser kann durch kleine Risse in den Straßen in den Asphalt eindringen. Kommt es dann wieder zu frostigen Temperaturen, platzt der Straßenbelag durch die Eisbildung auf. Vermutlich wird das komplette Ausmaß der Straßenschäden dieses Winters aus diesem Grund erst dann sichtbar, wenn Väterchen Frost endgültig den Rückzug angetreten hat. „Bisher haben wir noch keinen Überblick über die entstandenen Schäden“, sagt Norbert Höving, Technischer Beigeordneter der Stadt. Eines scheint jedoch auch jetzt schon sicher: Die finanziellen Mittel, die für die Sanierung benötigt werden, sind zu gering. „Der Betrag aus dem Haushalt ist zu niedrig. Ich gehe davon aus, dass die Summe nicht reichen wird“, ist sich Höving sicher. „Man wird hier einen separaten Ansatz finden müssen.“ Insgesamt stehen unter anderem für die Straßenwartung- und Sanierung etwa 870 000 Euro zur Verfügung – mehr gibt die angespannte Haushaltslage nicht her. Höving: „Die tiefen Schlaglöcher werden wir natürlich sofort flicken müssen. Ansonsten würden wir ja unserer Verkehrssicherungspflicht nicht nachkommen.“ Dabei werden die Straßenbauer auch auf das ein oder andere Schlagloch stoßen, das noch aus dem vergangenen Winter stammt . . .
Höving sieht die Kommune im wahrsten Sinne des Wortes kalt erwischt und glaubt, „auf solch einen Winter konnte man sich nicht einstellen“. Ein Zeitfenster, bis wann die Schäden auf den Straßen behoben sein werden, wollte Höving nicht nennen: „Das wäre unseriös. Denn bislang hat es ja noch nicht einmal eine Schadensanalyse gegeben.“ Der Technische Beigeordnete versichert jedoch, dass die Sanierung vernünftig gemacht werde.
Einen wirksamen Schutz gegen Straßenschäden bei Kälte und Frost sieht er unter den momentanen Bedingungen nicht: „Wir würden gern mehr Geld investieren. Aber man muss fragen, was sich der Haushalt leisten kann.“
Doch wie will man angesichts der finanziellen Lage der Stadt die nötigen Gelder zur Straßensanierung erhalten? „Möglicherweise müssen an anderer Stelle Einsparungen vorgenommen werden. Wir können das Haushaltsdefizit nicht noch weiter erhöhen.“