Bottrop.

Für einen geschäftigen Donnerstag waren die Straßen auffällig wenig befahren. Da hatten ganz offensichtlich die Autofahrer die Schnee-Warnungen ernst genommen. Wer seinen Wagen nicht unbedingt brauchte, ließ ihn in der Garage.

Das betraf dann schon am Morgen die Kindergärten, weil sich eine Reihe von Eltern entschlossen hatten, ihren Nachwuchs an diesem Tag lieber zu Hause zu lassen. Auch in Bottrops Schulen dachte man vereinzelt darüber nach, die Kinder vorzeitig nach Hause zu schicken. „Die Bürger haben sich die Warnungen zu Herzen genommen. Die Straßen waren längst nicht so stark befahren wie sonst“, so das Resümee der Polizei Bottrop. Bis zum frühen Abend hatte es aber bereits zahlreich Unfälle gegeben - mit Blechschäden.

Hochbetrieb herrschte bei den Bottroper Entsorgungs- und Stadtreinigungsbetrieben BEST. „Alle unsere Fahrzeuge sind draußen“, sagte BEST-Chef Uwe Wolters am späten Nachmittag. Insgesamt waren fünf große und mehrere kleine Räumfahrzeuge stadtweit im Einsatz. Dazu wurden die Schichten der Mitarbeiter umgelegt, um der Situation Herr zu werden.

Die Taxizentrale Bottrop bekam die Folgen von Tief „Petra“ ebenfalls zu spüren. In der Innenstadt waren Wartezeiten von einer Dreiviertelstunde normal. Am Ende sollten gar nur noch Notfälle - beispielsweise Dialysepatienten - befördert werden.

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So war denn auch der Bus für die meisten Bottroper das Beförderungsmittel der Wahl. Die Vestische gab sich bereits vor den ersten Schneeflocken zuversichtlich: „Wir sind bestens vorbereitet und trotz des Wetters gut unterwegs“, sagte Sprecher Norbert Konegen. „Alle unsere Fahrzeuge sind mit M+S-Reifen ausgestattet.“ Doch gegen Natur ist irgendwann auch Technik machtlos. Bis zum Nachmittag gab es bereits auf mehreren Linien Verspätungen von bis zu einer halben Stunde. „Wir fahren, so lange wie es geht“, sagte Konegen. „Aber wenn von der Vestischen kein Bus mehr unterwegs ist, wird sich auch sonst nicht mehr viel auf den Straßen tun.“

Aber was passiert, wenn es doch einmal partout kein Weiterkommen gibt? „Jeder Busfahrer entscheidet für sich selbst, ob er weiterfahren kann. Wenn er der Meinung ist, die Fahrt nicht mehr fortsetzen und die Sicherheit der Fahrgäste nicht mehr gewährleisten zu können, geht es nicht weiter“, so Konegen, der davon überzeugt ist, dass das Fahrpersonal der Vestischen absolut verantwortungsbewusst handelt.

Eine Einstellung des Busbetriebs kann aber auch von höherer Stelle angeordnet werden. Der Betriebsleiter kann im Zweifel entscheiden, ob die Fahrzeuge zurückgerufen werden. „Das tritt allerdings in den seltensten Fällen ein“, meinte Konegen.