Bottrop.

Wegen sexuellen Missbrauchs eines 13-jährigen Jungen und der Abgabe von Betäubungsmitteln an Minderjährige sowie weiteren Straftaten hat sich Marco G. aus Bottrop vor Gericht zu verantworten.

Mitte August war ein 13-jähriger Junge das Opfer eines außergewöhnlich brutalen Missbrauchs geworden (die WAZ berichtete am 25. August, als die Staatsanwaltschaft erst auf Nachfrage über den Fall Auskunft gab). Vom Straßenrand aus war das Kind von einem Mann in sein Fahrzeug gezerrt worden. Der drohte ihm ein Blutbad an, falls es sich zur Wehr setzen wolle.

Auf einem Parkplatz in einem Bottroper Waldstück spritzte er dem Jungen aufgelöstes Kokain und missbrauchte das gefesselte Kind zum ersten Mal, sperrte sein Opfer dann in den Kofferraum, um in Essen weiteres Kokain zu kaufen. Anschließend fuhr er über die B 224 in Richtung Dorsten, holte den Jungen in einem Waldstück auf einem Parkplatz aus dem Kofferraum und spritze sowohl sich selbst als auch dem Kind erneut die Droge. Es kam zum zweiten sexuellen Übergriff.

Später brachte er den Jungen in seine Wohnung an der Beckstraße in Bottrop, wo er ihn erneut missbrauchte und sein Opfer der Gefahr aussetzte, es mit seiner Hepatitis C zu infizieren. Am nächsten Tag ließ er das Kind frei und konnte noch am selben Tag verhaftet werden.

Vor der 5. Strafkammer des Landgerichts in Essen hat sich ab dem 29. November in zunächst drei Verhandlungstagen der 42-jährige Bottroper Marco G. für diese Taten zu verantworten. Dabei strebt die Staatsanwaltschaft neben einer Verurteilung auch die Anordnung der Sicherungsverwahrung an.