Bottrop.

Besonders im Sommer hat der Rhein-Herne-Kanal für Radfahrer, Entdecker und Neugierige einiges zu bieten. Aber was wäre ein schöner Ausflug ohne eine angemessene „Kanalrast“? Dafür stehen zukünftig drei neue Ufer-Rastplätze auf Bottroper Gebiet zu Verfügung. Am Samstag wurden die Plätze mit einer Feier im Bootshaus der Rudergemeinschaft Bottrop eingeweiht.

Die Rastplätze sind Teil des „KulturKanals“, eines der Leitprojekte von Ruhr.2010. Das kleine Stück Kanal auf Bottroper Gebiet war im Laufe des Kulturhauptstadt-Jahres immer wieder Schauplatz für kulturelle Höhepunkte mit Kunst, Literatur und prominenten Gästen. Und auch sonst hat sich der Kanal in den letzten Jahren von der schlichten Wasserstraße zum gefragten Ausflugsziel entwickelt: „Der Rhein-Herne-Kanal besitzt längst auch kulturelles und touristisches Potenzial“, lobte Kulturdezernent und Stadtkämmerer Willi Loeven in seiner Eröffnungsrede, „künftig soll er noch stärker zum Verweilen einladen und ein Ort der Ruhe und Entspannung sein.“ Die drei neuen Rastplätze bieten Gelegenheit dazu: Einer befindet sich gegenüber des Parkplatzes Einbleckstraße, ein zweiter bietet als Tribünenanlage unterhalb des Geländes der Rudergemeinschaft freien Blick auf den Kanal. Der dritte Rastplatz war einst ein Sommerlager von Neandertalern.

Mit Gedenkstein

Die Stelle, an der im Jahre 1963 bei Baggerarbeiten Fundstücke entdeckt worden waren, zeigt sich aktuell in neuem Glanz und mit Neandertaler-Gedenkstein. „Die neuen Rastplätze sind einfach ideal, da der Tourismus am Kanal auch in den nächsten Jahren immer weiter zunehmen wird“, freut sich Kulturamtsleiter Dieter Wollek. Der Vorsitzende der Rudergemeinschaft Bottrop, Gerd Oelerich, sieht in der Tribünenanlage unterhalb des Vereinsgeländes besonderes Potenzial: „Hier können Interessierte in aller Ruhe zuschauen, zum Beispiel beim Sommerfest, wenn Rennen starten. Der Platz ist einfach wunderschön.“

Die Einweihungsfeier im Ruderhaus war gleichzeitig das „Abrudern“ für den Club: „Darunter verstehen wir eine Zeremonie, um gemeinsam auf das Jahr zurückzublicken. Der Trainingsbetrieb läuft aber weiter“, verrät Gerd Oelerich. Ein nettes Beisammensein, gute Gespräche, ein bisschen Fachsimpeln – daraus bestand das Abrudern auch in diesem Jahr. Allerdings mit einigen zusätzlichen Höhepunkten: Die Band „The Breeze“ sorgte mit rockigen Oldies für Stimmung. Außerdem lüftete das Bottroper Figurentheater Sonstwo „Das Geheimnis des alten Bergwerks“ – ein Stück, das zahlreiche alte Bergbau-Sagen in sich vereint und so die Kulisse des Ruderhauses, eine ehemalige Zeche, auf besondere Weise belebte.