Bottrop. .
Mit den Stimmen von SPD und CDU hat sich der Hauptausschuss in öffentlicher Sitzung für für den umstrittenen Ankauf des Venezia-Bildes ausgesprochen. FDP und ÖDP enthielten sich, DKP und Die Linke stimmten dagegen.
Mit den Stimmen von SPD und CDU bei zwei Enthaltungen (FDP und ÖDP) und zwei Gegenstimmen (DKP und Die Linke) sprach sich der Hauptausschuss in öffentlicher Sitzung für den Ankauf des Venezia-Bildes aus. Darum hatte es heftige Diskussionen gegeben. Eigentlich gehörte das Thema in eine nicht-öffentliche Sitzung - aber die Verwaltungsspitze war sich einig, dass davon ob der Vorgeschichte abzuweichen sei.
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Als eine „überaus peinliche Diskussion“ stellte Renate Palberg (SPD) den Vorlauf des Ankaufs heraus. Wie berichtete, hatte das Sozial- und Kulturbündnis Kahlschlag kritisiert, dass der Ankauf ohne Fingerspitzengefühl quasi parallel zur Schließung der Bücherei auf dem Eigen erfolgen sollte und einen ganzheitliches Blick auf Kultur gefordert. Im Umfeld war es dann zu despektierlichen Äußerungen über Künstler, Kunstwerk und Bewertung von Kunst gekommen in einer „unsäglichen Diskussion“, wie es Hermann Hirschfelder (CDU) formulierte. Er habe den Verdacht, dass der Ankauf nur Anlass gewesen sei und dass eigentlich andere Dinge in die Diskussion gehören sollten. Es seien Sachen verknüpft worden, die nicht verknüpft gehörten. Zudem sei Leuten (Sponsoren) ins Gesicht geschlagen worden, die Geld für den Ankauf gesammelt hätten, da werde Engagement mit Füßen getreten.
Gesamtheitlicher Blick auf die Kulturförderung
Dem Namen des Museums, dem des Künstlers und des Museumsleiters Dr. Heinz Liesbrock sei geschadet worden, empörte sich Andrea Swoboda (Grüne), die zudem nicht ein Bündnis Kahlschlag, sondern DKP und Linke als Betreiber der Kritik sieht. Es sei Protest geschürt und nicht etwa Aufklärung der Bevölkerung betrieben worden.
Michael Gerber (DKP) und Christoph Ferdinand (Die Linke) verwiesen noch einmal auf den Ansatz von Kahlschlag, einen gesamtheitlichen Blick auf die Kulturförderung zu werfen. Das gleiche Engagement wie für den Ankauf des Bildes von Michael Venezia hätte man für den Erhalt der Bücherei aufbringen sollen. Ferdinand sah schon, dass sich die Debatte dann verselbstständigt habe - dem Bündnis Kahlschlag sei es aber nur um Prioritäten und den ganzheitlichen Kultur-Förderansatz gegangen.
Sponsoren könne man doch nicht vorschreiben, für was sie Geld ausgeben sollten, gab Johannes Bombeck (ÖDP) zu bedenken. Er wisse aber sehr wohl, dass die breite Bevölkerung den Bildankauf nicht verstehe und da Aufklärungsarbeit zu leisten sei. Wie formulierte es Andrea Swoboda: „Kunst muss erarbeitet werden.“