Bottrop.

„Die meisten Leute wissen gar nicht, wie schnell man in einer verkehrsberuhigten Zone Auto fahren darf“, sagt Rolf Grubinski. Schon im nächsten Moment kommt ein schwarzer Peugeot mit 18 Kilometern pro Stunde um die Ecke gefahren.

Die Verkehrswacht Bottrop hatte sich am Dienstagmorgen auf einer der zahlreichen Spielstraßen im Johannistal aufgestellt. Mit einem Gerät zur Geschwindigkeitsanzeige standen Rolf Grubinski und Hermann Lobeck am Straßenrand. „Präventiv statt repressiv“, so der pensionierte Polizeibeamte Grubinski, wollten sie auf die Fahrer einwirken. Oder anders gesagt: da sie nicht bestrafen können, wollen sie informieren.

„Sieben Kilometer in der Stunde dürfen Autos in einer verkehrsberuhigten Straße fahren“ klärt der 63-jährige Grubinski auf. „Schrittgeschwindigkeit. Aber das ist nur schwer einzuhalten, das wissen wir ja selbst“, räumt er ein. Als Vorsitzender der Verkehrswacht ist ihm jedoch wichtig, dass die spielenden Kinder nicht zu Schaden kommen. „Wenn man die Autofahrer befragt, gestehen die meisten ein, dass sie keine Ahnung von der tatsächlich erlaubten Maximalgeschwindigkeit haben. Viele sagen dann 30.“

Zwei der Kinder, die im Johannistal wohnen und die Staße zum Spielen nutzen, sind Ann-Katrin Estrada und Lara Nitsch. „Die Autos fahren hier oft zu schnell“, klagt die neunjährige Lara. „Oft müssen wir schauen, ob Autos kommen und können so nicht spielen“, stimmt die achtjährige Ann Katrin zu.

Im Fall des schwarzen Peugeot konnte Rolf Grubinski Überzeugungsarbeit leisten. Auf dessen Gestik, doch bitte etwas die Geschwindigkeit zu drosseln, stoppte der Fahrer, kurbelte das Fenster herunter und hörte sich geduldig Grubsinkis Belehrungen an. „Die Leute reagieren sehr positiv auf unsere Arbeit. Die Anwohner freuen sich, dass wir da sind, und die Betroffenen zeigen sich meistens sehr einsichtig.“