Bottrop. .
Ein erstes Treffen - schüchtern und naiv nimmt das Paar Kontakt auf. Sie sind alles andere als Helden, sondern ganz liebenswerte, nette Durchschnittsmenschen.
Dann wird es ernster mit den beiden, sie lieben sich. Es folgen Hochs und Tiefs einer Partnerschaft. Das Publikum leidet mit beim ewigen Zweikampf der Geschlechter.
„Es braucht zwei...“ heißt der Musical-Abend im Prisma, den Sophie Blümel und Thomas Hohler mit Kenntnis des Genres gestalten. Mehr als nur behilflich sind dem Duo Roland Miosga (Keyboard), Jürgen Slak (Gitarre), Many Miketta (Bass) und Jens Otto (Schlagzeug). Die rund 200 Gäste feierten das gesamte Team. Natürlich war man in erster Linie gekommen, um die Zwischenstation des „Eigengewächses“ Thomas Hohler zu erleben.
Denn der Sänger hat sich ja im Musical-Business nach dem Studium in Berlin die ersten Sporen verdient. Dabei lernte er die Wiener Kollegin Sophie Blümel kennen. Sie wurden Partner - auf der Bühne und im wahren Leben. Erst kürzlich zogen sie von Berlin nach Bottrop. Die Musical-Laufbahn wird von hier aus akribisch weiter verfolgt.
Ihr erstes Show-Projekt war für sie gewissermaßen der Testlauf für weitere Pläne. Hohler/Blümel stellten gemeinsam das Programm zusammen - eine kurzweilige und dramaturgisch logische Reise durch bekannte und unbekannte Stücke dieses angloamerikanischen Erfolgsrezeptes. „Grease“, „Tarzan“, „Die drei Musketiere“, „Elisabeth“ oder „Starlight Express“ werden im Schnelldurchlauf gestreift und im Duo- oder Solo-Format aneinander gereiht - als hübsche, glitzernde Perlenkette der schmissigen oder lyrischen, jazzigen oder rockigen Songs.
Am effektivsten gefeilt haben die beiden Publikumslieblinge an kessen, frechen, koketten und komödiantisch angehauchten Szenen. Wenn es „nur“ um Leid und Freud der Beziehungskiste geht, gibt es auch mal blassere Situationen - aber dann steigen Miosga, Miketta & Co. swingend und „meistbeatend“ ein, um im Drive der Ausschnitte nicht nachzulassen. Insofern ergänzen sich das Gesangspaar und das Instrumentalquartett bruchlos.
Die Bühne im Prisma ist karg möbliert. Ein Tisch, zwei Stühle, eine Garderobe mit einigen Klamotten: Das reicht für rasche Abwechslung und theatralische Atmosphäre. Und wie endet das angedeutete Beziehungsdrama? Nach Streit, Krise und Zank kehren die beiden zum Anfang zurück: zum Bekenntnis einer gemeinsamen Zukunft.
Der Förderverein der Musikschule als Veranstalter hatte einen großen Abend. Drei Zugaben gab es vom Duo als Dank! Bravo!