Bottrop.

Die Arbeit von Tagesmüttern wird immer bedeutender. In einer Zeit, in der häufig beide Elternteile berufstätig sind oder sein müssen, übernehmen sie Betreuungsaufgaben, ohne die das Familienleben kaum geregelt werden kann.

„Der Grundbestand an Tagesmüttern muss gesichert und sukzessive weitergeführt werden“, sagt Martin Notthoff, Leiter des Jugendamts. „Der Bedarf ist schon heute da. Und die Nachfrage wird in Zukunft noch weiter steigen.“ Zugleich blickt Notthoff auf das Angebot an Kindergartenplätze in dieser Stadt und stellt fest: „Es gibt keinen Mangel, die Versorgungsquote liegt in Bottrop bei rund 100 Prozent.“

Tagesmütter haben nicht zuletzt für berufstätige Eltern mit kleinen Kindern einen großen Stellenwert. Notthoff sieht Bottrop hier für die Zukunft gewappnet: „In Bezug auf Plätze für die unter Dreijährigen haben wir aktuell eine Versorgungsquote von 25 Prozent. Damit bewegen wir uns im grünen Bereich.“ Ziel des Kinderbildungsgesetzes (KiBiz) ist es allerdings, bis zum Jahr 2013 bundesweit eine Quote von 35 Prozent zu erreichen.

Bestimmte Kriterien

Nicht jede Familie kommt in den Genuss einer Tagesmutter. Es gibt Kriterien, die erfüllt werden müssen. So haben arbeitende Eltern oder solche, die sich in der Ausbildung befinden, Priorität. Allerdings können auch andere Gründe die Zuteilung einer Tagesmutter rechtfertigen. Etwa, wenn dies aus pädagogischer Sicht nötig wird. Sollte ein Elternteil einen Angehörigen pflegen müssen, kann auch in diesem Fall eine Tagesmutter zum Einsatz kommen, um das pflegende Elternteil entlasten.

„Es gibt natürlich Grenzen“, sagt Notthoff. Finanziert werden die Tagespflegepersonen vom Jugendamt. „Es wird in jedem Fall geprüft, ob sich die Eltern an den Kosten beteiligen können.“

Elf neue Tagesmütter

Am gestrigen Freitag erhielt die Riege der Bottroper Tagesmütter weiteren Zuwachs. Nach dem Abschluss der Qualifizierungsphase unter dem Träger der Awo Gelsenkirchen/Bottrop in Kooperation mit dem Sozialdienst Katholische Frauen (SKF), dem Jugendamt sowie der Bundesagentur für Arbeit nahmen elf Tagesmütter ihrer Zertifikate entgegen.

Wie gefragt sie schon jetzt sind, belegt der Umstand, dass einige von ihnen die Feierlichkeiten vorzeitig verlassen mussten, um ihrer Tätigkeit als Tagesmutter nachgehen zu können.