Bottrop. .

Mit einem Bürgerfest feierte der Stadtteil Ebel am vergangenen Samstag die Eröffnung des BerneParks. In Anwesenheit des NRW-Umweltministers Johannes Remmel übergab der Vorstandsvorsitzende der Emschergenossenschaft, Dr. Jochen Stemplewski, den goldenen Schlüssel an Oberbürgermeister Bernd Tischler.

Die ehemalige Kläranlage an der Bernemündung wurde für 5 Mio. Euro von einem ehemals ungastlichen Gelände zu einer grünen Freizeitstätte umgebaut. Gleichzeitig stellt der BernePark auch die siebte Etappe der Emscherkunst-Route dar, die somit noch vor Jahresfrist von Ruhr.2010 fertig gestellt werden konnte.

Den goldenen Schlüssel aus den Händen von Stemplewski reichte Tischler gleich an Dr. Stefan Lob weiter. Der Geschäftsführer der Gafög (Gemeinnützige Arbeitsförderungsgesellschaft) ist künftiger Betreiber des BerneParks. Stefan Lob sprach von einer „einzigartigen Stätte der Industriekultur für Besucher aus nah und fern.“ Stemplewski sprach von einem beendeten Dornröschenschlaf der Kläranlage, die vor 13 Jahren still gelegt wurden. Nun, erwache sie zu neuem Glanz. „Viele verbinden uns mit Abwasser“, gestand der Vorsitzende der Emschergenossenschaft. „Heute geben wir den Bürgern die Kläranlage als einen Platz zum Verweilen zurück.“

Auch Landes-Umweltminister Johannes Remmel veranlasste der BernePark zur Formulierung einer Grimmschen Allegorie: „Ich würde eher von einem wach geküssten Frosch sprechen. Vielleicht wird aus dem Prinzen ja bald ein König der Region“, lautete seine etwas überschwängliche Botschaft. Und er legte sogar noch nach: „Wenn man bislang davon sprach, dass Ebel ein benachteiligter Stadtteil gewesen sei, dann muss ich sagen, dass er nun mit Sicherheit ein bevorzugter Stadtteil ist.“

Bottrops OB Tischler wählte schlichtere Worte zur Begrüßung seiner Bürger: „Heute ist ein schöner Tag.“ Er dankte den Ebelern die sich aktiv an der Errichtung der Kläranlage beteiligt hätten und so zusammengewachsen seien. Der Park besitze seinen eigenen Charme und stehe für den Wandel der Region. Tischler bezeichnete Bottrop als eine Stadt mit Vorbildcharakter. Er vergaß auch nicht, Innovation-City zu erwähnen, einen Städtewettbewerb, bei dem besonders neuartige ökologische Technologien mit milliardenschweren Investitionen belohnt werden. „Wir werden das Rennen machen“, zeigte sich der passionierte Marathonläufer optimistisch, die vier verbliebenen Mitkonkurrenten Essen, Bochum, Mülheim und Gelsenkirchen/Herten ausstechen zu können.

Das Gelände der 1997 stillgelegten Kläranlage wurde mit Fördergeldern der Europäischen Union und des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen zu einem aus mehreren Teilen bestehenden Landschaftskunstwerk umgebaut. Eines der beiden Klärbecken von jeweils 73 Metern Durchmesser wurde von dem niederländischen Landschaftskünstler Piet Oudolf zu einem Senkgarten mit 20000 Stauden und Gräsern umgestaltet. Das zweite Becken wurde mit Frischwasser befüllt. Um beide Becken herum ist eine LED-Lichtleiste installiert, die die rotierende Bewegung der nun stillstehenden Räumerbrücken simulieren soll. Ab dem 23. Oktober nimmt ein Restaurant im renovierten Maschinenhaus den Betrieb auf. Direkt am Emscherdeich befinden sich zudem die fünf aus Abwasserrohren gestalten Parkhotels, die ab dem Frühjahr 2011 erste Radfahrer und Wanderer zum Übernachten einladen.