Bottrop. .

Ludwig Ladzinski, Betriebsratsvorsitzender von Prosper-Haniel und Gesamtbetriebsvorsitzender der RAG Deutsche Steinkohle, sprach auf der Betriebsversammlung des Bergwerks Prosper-Haniel.

Er erinnerte am Sonntag im Saalbau noch einmal klar an die Verantwortung der Regierung in Berlin zur Umsetzung des Steinkohlefinanzierungsgesetzes. Die Regierung habe die deutschen Interessen in Brüssel zu vertreten und das heiße in diesem Fall die Einhaltung eines beschlossenen Gesetzes. Wie berichtet, gibt es Pläne der EU, nach denen der deutsche Bergbau bereits 2014 auslaufen könnte.

„Ich sage es deutlich: bei der Regierung in Berlin liegt der Ball. Sie muss alles dafür tun, deutsche Gesetze in Brüssel umsetzbar zu machen.“ Eine Forderung, die auch mit in das Steinkohlefinanzierungsgesetz aufgenommen worden war.

Es gehe auch allgemein um die Glaubwürdigkeit von Politik, und da vertraue er auf das Wort der Kanzlerin.

In der kommenden Woche geht Ladzinski vom 14. bis 17. September sozusagen auf Europatournee, denn auch andere Kohleländer in der EU wären von den Brüsseler Beschlüssen betroffen: Polen, Ungarn, Spanien, „Wir wollen uns jetzt auf EU-Ebene abstimmen.“

Am 29. September gibt es in Brüssel ohnehin eine große Demonstration und Kundgebung von europäischen Gewerkschaften zu sozialen Belangen. Und diese Gelegenheit werde der deutsche Bergbau nutzen und mit 1200 Kumpeln nach Brüssel fahren - je 100 als Abordnung von jedem der 12 verbliebenen Betrieben.

Bevor es nachmittags nach Brüssel geht, finden flächendeckend in allen Kohle-Betrieben außerordentliche Betriebsversammlungen statt, auf der jeweils auch der Bundesvorsitzende der IG BCE spricht. In Bottrop beginnt die Versammlung um 9.30 Uhr im Saalbau für Mitarbeiter der Service-Gesellschaft, der Kokerei, der Werkstatt und des Bergwerks.

Vom Bergwerk Prosper-Haniel gab es auf der Versammlung am gestrigen Sonntag nur Positives zu berichten. Die Produktionskennzahlen entsprechen den Zielen, es ist von einer kleinen Mehrförderung zu sprechen. Außerdem gebe es zur Arbeitssicherheit einen historischen Tiefstand der Unfallzahl zu melden.

Weiterhin nimmt Prosper-Haniel neue Bergleute auf: Ende des Monats schließt das Bergwerk Ost - von dort kommen 207 Mitarbeiter, im November dann noch einmal 93 von Kamp-Lintfort (Bergwerk West).