Bottrop. .

Die Gesellschaft für Bauen und Wohnen (die frühere Gemeinnützige Baugesellschaft) saniert und erneuert ihren Wohnungsbestand im Dreieck Tourcoing-, Bören-, Ernst-Moritz-Arndt-Straße.

Und das heftig: Die Hochhäuser Ernst-Moritz-Arndt-Straße 55 und 57 sowie die Hochhäuser Tourcoingstraße 1 und 3 werden abgerissen, ebenso die Häuser Börenstraße 19 und 21. Die Freiflächen werden aber dann wieder bebaut und zwar mit zweigeschossigen Häusern.

Nicht mehr zeitgemäß seien die Hochhäuser, weder von der Geschosszahl her noch von der Größe der Wohnungen, erläutert Josef Ludes, Aufsichtsratsvorsitzender der Baugesellschaft. Von den Leerständen und der im Laufe der Jahre schwieriger gewordenen Bewohnerschaft einmal ganz abgesehen.

Die Hochhauswohnungen umzurüsten - z.B. auch energetisch mit neuen Heizung und Dämmung - sei viel zu teuer. „Vor allem sind solche großen Wohnungen wie sie dort noch sind in einer Single-Gesellschaft kaum noch nachgefragt. Deshalb bauen wir jetzt auch Wohnungen in einer Größe von 45 bis 65 qm.“

Das alles passiert nicht auf einen Schlag, sondern in Etappen. Vier bis fünf Jahre setzt Josef Ludes als Zeitrahmen an. Die Hochhäuser an der Ernst-Moritz-Arndt-Straße sollen schon im nächsten Mai abgebrochen werden, die anderen Hochhäuser zum Ende des nächsten Jahres, die Häuser an der Börenstraße erst nach Abbruch der Hochhäuser.

Die viergeschossigen Wohnhäuser an der Ernst-Moritz-Arndt-Straße bleiben erhalten, werden kernsaniert und umgebaut.

Von den zur Zeit 132 Wohnungen in dem ganzen Komplex bleiben nach Abschluss aller Neu- und Umbauten 94.

Insgesamt wird mit Investitionen zwischen acht und achteinhalb Mio Euro gerechnet für das Projekt. 20 Prozent entfallen auf den Eigenkapitalanteil, der aber z.B. auch durch Grundstücke und Eigenleistungen erbracht werden kann.

In der Siedlung verzeichnet die Baugesellschaft viele Leerstände: Von den 63 Leerständen sind knapp drei Viertel in den Hochhäusern zu finden. Weil eben schon so viele Wohnungen leer stehen und nicht alles zeitgleich abgerissen und saniert werden, dürfte das schrittweise notwendig werdende Umsiedeln der verbleibenden Mieter (die auch schon alle informiert seien) kein Problem sein, glaubt Hans-Jürgen Bode, Geschäftsführer der Gesellschaft für Bauen und Wohnen und sichert dafür Hilfe zu.

Mit der Sanierung und den Neubauten schaffe man ein Quartier, das auch städtebaulich den Ansprüchen gerecht werde, betont Volker Jungmann, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender.

Und damit auch noch günstigen Wohnraum, denn die - öffentlich geförderten - Wohnungen sollen einen Quadratmeterpreis von 4,85 Euro erhalten.