Bottrop.

Entscheidend ist auf dem Platz - in diesem Fall: Dem Berliner Platz. Dort können während der Fußballweltmeisterschaft einige tausend Zuschauer beim Public Viewing mitfiebern.

Erstmals beim Eröffnungsspiel am 11. Juni, danach bei den Gruppenspielen mit deutscher Beteiligung und den entscheidenden Partien im Lauf der WM. Blickdichte Bauzäune sollen den kompletten Platz jeweils für die Dauer des Spiels in einen geschlossenen Zuschauerraum verwandeln. Aller Augen, darf man vermuten, richten sich bei der Übertragung von vorerst elf Spielen auf eine 20 Quadratmeter große Leinwand vor dem Abgang zum ZOB. Zwei Euro soll der Spaß pro Stehplatz kosten. Mit diesen Gebühren werden die Kosten für die Sicherheitskräfte beglichen, ohne die kein Public Viewing erlaubt ist, erklären die Beteiligten. Auch müsse die Anlage rund um die Uhr bewacht werden, erklärt Frank Paluch von der Wirtschaftsförderung der Stadt.

Auf der Suche nach einem Partner für das Public Viewing wurde die Gesellschaft für Stadtmarketing handelseinig mit Thomas Hein, Geschäftsführer der Agentur Interevent aus Dorsten. Er gratuliert den Bottropern zu ihrem „schönen Platz“, so recht geeignet für Großereignisse. „Die Bevölkerung lechzt förmlich nach Großveranstaltungen“, fasst GSB-Geschäftsführerin Martina Rudziok ihren Eindruck zusammen. Wie groß das Erlebnis denn sein kann, ist noch die Frage, denn Erfahrungswerte für das Fassungsvermögen des Berliner Platzes fehlen, erklärt OB Bernd Tischler. In Absprache mit der Polizei will man vorerst maximal 5000 Besucher zulassen. Am Eingang gegenüber dem Postgebäude werden sie auf Flaschen, Wurfgeschosse und weitere gefährliche Gegenstände kontrolliert und eingelassen. Für Imbiss- und Getränke will Hein auf dem abgesperrten Areal sorgen und nennt den Richtwert: 0,3 l Bier sollen 2,50 Euro kosten. „Wir wollen nicht, dass der Platz hinterher aussieht wie ein Schlachtfeld“, und deshalb werden die Getränke in Einwegbechern mit 50 Cent Pfand ausgegeben.

Händler und Gastronomen hätten keine Einwände gehabt gegen den Aufbau des Zauns vor ihren Geschäften; der Zugang soll nicht behindert werden und über die Seiten des Platzes stets möglich sein. Zwei Stunden vor Beginn des Spiels wird der zwei Meter hohe Zaun aufgebaut, danach wieder entfernt. Und wer zuschaut jenseits der Absperrung, wird als Zaungast akzeptiert, so Hein.