Bottrop.
Viel mehr als ein Hungerlohn war es nicht, was die Stadt bisher denjenigen, zumeist Frauen, bezahlte, die in der Kindertagespflege tätig sind. Jetzt gibt es etwas mehr.
3,50 Euro bekamen sie in der Stunde dafür, dass sie Kinder von Eltern betreuen, die keinen Platz für ihren Nachwuchs in einer Kindertagesstätte fanden, aber selbst berufstätig sind oder es werden wollen. Ab Juni wird der Obolus angehoben. Auf fünf Euro die Stunde. Damit bleibt Bottrop aber weiter hinter den Sätzen der meisten Nachbarstädte zurück, wo 5,50 Euro gezahlt werden.
„Das hat bereits dazu geführt, dass Kräfte aus Bottrop zum Beispiel von Essen abgeworben wurden“, sagte Ruth Becker (FDP)im Rat der Stadt, wo die Anhebung jetzt beschlossen wurde. Allerdings unter einer Art Protest der Grünen, FDP, DKP, Linken wie auch der SPD, sei es doch „beschämend“, auf Grund der Haushaltslage diesen Personen lediglich fünf Euro die Stunde anbieten zu können, zumal sie einiges an Qualifikation nachweisen müssten.
Zurzeit werden in Bottrop 101 Kinder im Alter bis zu zehn Jahren von 44 Tagespflegekräften betreut. Es waren einmal deutlich mehr. Allerdings war der Gesetzgeber auf die Idee gekommen, den Betreuern ab 2009 die Einkünfte zu versteuern und ihnen Beiträge zur Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung abzuverlangen. Auch wenn die Stadt zu diesen Abgaben die Hälfte beisteuert, mochten 39 Tagespflegekräfte nicht mehr mitmachen und gaben die Betreuung auf.
Auch dies war ein Grund - so heißt es in der Verwaltunsvorlage - für die Anhebung der Vergütung. Man wolle „einen Anreiz zur Aufnahme der Tätigkeit als Tagespflegeperson schaffen“.