Bottrop. .

Der größte Stahlkonzern der Welt Arcelor Mittal hat offenkundig weiterhin Interesse daran, die Kokerei Prosper zu kaufen. „Die Gespräche über einen Verkauf der Kokerei laufen“, sagte RAG-Sprecher Christof Beike.

Für den Bundestagsabgeordneten Michael Gerdes wäre ein Verkauf der Kokerei an den Stahl-Giganten aus Luxemburg ein wichtiger Schritt zur Zukunftssicherung der Kokerei. „Arcelor ist ein verlässlicher Partner, der seit Jahren um die Kokerei wirbt“, sagte der Bundestagsabgeordnete. Gerdes ist Mitglied der SPD-Arbeitsgruppe Energie. „Koks wird auf dem Weltmarkt dringend benötigt“, sagte der ehemalige Betriebsrat der Zeche Prosper-Haniel. Eine Demontage der Kokerei bei einem Verkauf wie vor wenigen Jahren bei der Dortmunder Kokerei Kaiserstuhl, die in China wieder aufgebaut worden ist, hält Gerdes daher für so gut wie ausgeschlossen. „Das ist sehr unwahrscheinlich“, sagte der SPD-Bundestagsabgeordnete.

„Es gibt einen Letter of Intent, eine vertraglich festgelegte Verkaufsabsicht“

RAG-Sprecher Beike erklärte, dass es seit 2007 ernsthafte Bemühungen der RAG gebe, die Bottroper Kokerei zu verkaufen. „Es gibt einen Letter of Intent, eine vertraglich festgelegte Verkaufsabsicht“, sagte der Unternehmenssprecher. In einer solchen Absichtserklärung bestätigen Vertragsparteien, dass sie in Verhandlungen stehen. Der Letter of Intent bildet in der Regel die Basis für den folgenden Kaufvertrag. Der Zeitpunkt des geplanten Verkaufs, sagte Beike, „ist völlig offen“.

Die Bottroper Kokerei ist die letzte der Ruhrkohle. Ihre 500 Mitarbeiter produzieren pro Jahr zwei Mio Tonnen Koks. Dabei setzt sie auch Importkohle ein. „Die Kokerei braucht Kokskohle“, sagte der RAG-Sprecher, „woher diese kommt, spielt keine Rolle“. Wie berichtet, geht Werkleiter Markus Masuth davon aus, dass der Anteil der Kohle aus dem Ausland weiter zunimmt, weil immer mehr deutsche Zechen geschlossen werden. Auch bei einem Aus für den deutschen Steinkohlen-Bergbau ab 2018 wäre die Kokerei zukunftsfähig. „Die Kokerei wird nicht subventioniert“, betont auch SPD-Vorsitzender Michael Gerdes. Er betonte aber: „Nur mit Importkohle ist die Koksqualität aber eine andere“. Will sagen: der Koks ist weniger gut.