Bottrop. .
Die Satire-Politiker von „Die Partei“ sind auch in Bottrop angekommen. Ihr Plan: Eine neue Mauer zwischen Bottrop und Kirchhellen. Auf der Halde an der Beckstraße gründeten sie einen neuen Ortsverband. Beim Stimmenfang soll ein Wahl-Werbespot - gedreht in einem Kölner Bordell - helfen.
Sie wollen eine neue Mauer bauen - zwischen Bottrop und Kirchhellen. Zum Spatenstich trafen sich die Aktivisten dazu unter dem Tetraeder, und sie legten auch gleich eine neue Demarkationslinie zwischen dem alten und neuen Bottrop fest.
„Wir wollen auch Deutschland wieder teilen“, sagt Christopher Ruf - und eine neue Mauer zwischen jenem Dorf an der Düssel und Köln ja sowie noch bauen.
Die Partei ist auch in Bottrop angekommen. Die Satire-Politiker gründeten auf der Halde an der Beckstraße ihren Bottroper Ortsverband „Wir tun alles, was uns Stimmen bringt“, sagt der neue Vorsitzende Christopher Ruf, und da so viele Kirchhellener das alte Bottrop auch 35 Jahre nach der Vereinigung nicht mögen, was liege da näher als eine Mauer zu bauen - egal wo.
„Wir stehen eben dazu, dass wir eine populistische Partei sind“, sagt der 22-jährige Industriekaufmann, und Spitzenkandidat Dr. Mark Benecke treibt es auf die Spitze. „Wir versprechen Ihnen, was Sie gerne hören wollen. Wir wollen, was Sie wollen“, sagte der selbsternannte Schattenminister für Gesundheit, „im Rheinland sind es Koks und Nutten, hier im Ruhrgebiet ist es Beschäftigung und Wohltätigkeit und Luxus-Gutscheine für Hartzies“.
Ganz viel Zärtlichkeit und eine Riesenportion Schokoladeneis
Ihren TV-Wahlwerbespot für die Landtagswahl im Mai drehten die Gaga-Politiker in einem Kölner Bordell. Rüttgers Club wollen sie aus der Regierung drängen und am liebsten den Ministerpräsidenten nach Rumänien abschieben. Prickelnde Politik versprechen die Partei-Parodisten und steigen dazu auch schon einmal mit der Sektflasche im Arm in den Whirlpool.
Den Radiospot zur Wahl gibt es auch schon. „Wollen Sie bei der Landtagswahl etwas Irres wählen, haben aber Angst vor der FDP?“, fragt da mit lasziver Stimme eine Parteisprecherin und verspricht „ganz viel Zärtlichkeit und eine Riesenportion Schokoladeneis mit extra viel Sahne und Krokant“.
Hinter dem derben Polit-Spaß stecken die Macher des Satiremagazins Titanic. Mitherausgeber und Ex-Chefredakteur Martin Sonneborn und einige Redakteure des Magazins gründeten die Partei vor gut sechs Jahren. Der heute für Spam bei Spiegel-online Verantwortliche Sonneborn ist Bundesvorsitzender. Fernseh-Spaßvogel Dirk Bach gehört zu den prominenten Köpfen. „Ich lese regelmäßig Titanic“, begründet Bottrops Vorsitzender Christopher Ruf sein Faible für die Gaga-Partei. Ihm ist klar, dass diese Politposse schräg ist, doch Ruf betont: „Zugespitzt stellen wir die Realität dar“.