Bottrop. .

Das Kulturzentrum August Everding feiert in diesem Jahr einen besonderen Geburtstag: 100 Jahre alt wird das Gebäude an der Blumen-, Ecke Böckenhoffstraße, in dem seit Mitte der 1990er Jahre zahlreiche Kultureinrichtungen der Stadt unter einem Dach versammelt sind.

Gebaut wurde der Komplex 1910 als Städtisches Jungengymnasium. Zu Ostern des Jahres konnten die ersten Schüler in das neue Haus einziehen. „Das stattliche Gebäude macht in der Art seiner Ausführung einen imposanten Eindruck“, berichtete die lokale Presse am 14. April 1910 begeistert.

Generationen von Schülern haben seither hinter den Mauern der „Penne“ gepaukt und geschwitzt, gelacht und manchmal wohl auch geweint.

Die Schülerzahlen stiegen im Laufe der Jahre ständig an. Im Jahr 1927 sollte ein Erweiterungsbau an der heutigen Böckenhoffstraße (damals Hermannstraße) erstmals die herrschende Platznot beheben. Das Gymnasium bekam nun auch eine Aula und eine Turnhalle.

Doch in den 1960er Jahren machte sich die Raumnot unter dem Eindruck weiter steigender Schülerzahlen wiederum drückend bemerkbar. Eine erneute Erweiterung kam nicht in Frage. Die Lösung war der Bau eines neuen Schulgebäudes.

Im November 1971 erfolgte der erste Spatenstich für den Neubau an der Gustav-Ohm-Straße auf dem Gelände der ehemaligen Ziegelei Heiermann.

Drei Jahre später konnten die ersten Klassenräume im gerade fertig gestellten ersten Bauabschnitt bezogen werden. 1976 war das neue Schulgebäude dann komplett.

Das alte Schulgebäude an der Blumen-/Böckenhoffstraße beherbergte nun die Sonderschule Stadtmitte. Nach umfangreichen Renovierungs- und Restaurierungsmaßnahmen bezogen dann ab Mitte der 1990er Jahre Kultureinrichtungen der Stadt Bottrop die Räume. Seither sind neben Kulturamt, Musikschule und Kulturwerkstatt die Lebendige Bibliothek, das Stadtarchiv, die Volkshochschule, eine Außenstelle der Fernuniversität Hagen und das „Filmforum“ hier beheimatet.

Beachtete Konzerte

Im Kammerkonzertsaal finden zudem regelmäßig viel beachtete Konzerte und Veranstaltungen statt. Auf dem ehemaligen Schulhof, dem heutigen Kulturhof, wurde das „junge museum“ eingerichtet.

Dies alles ist ganz im Sinne des gebürtigen Bottropers August Everding, der für seine Heimatstadt einen „Gemischtwarenladen kultureller Angebote“ gefordert hatte, einen „Kulturtreff für Jedermann“.