Bottrop. .
Zeit ist Geld. Beim Finanzamt ist Zeit Geld der Steuerzahler. Oft dauert es lange, bis Steuerzahler ihre Erstattung auf dem Konto haben. Das liegt auch an einer Vorzugsbehandlung einer Gruppe von Steuerzahlern, die sich im Finanzamt eingebürgert hat.
„Bisher wurden Steuer-Erklärungen, die die Steuerzahler persönlich abgegeben haben, sofort bearbeitet“, sagte Dienststellenleiter Franz Schulze, „die Bearbeitung von Erklärungen, die per Post eingereicht oder in den Briefkasten geworfen wurden, dauerte dagegen länger.“
Mit dieser Praxis macht das Finanzamt jetzt Schluss. Es widerspreche der Gleichbehandlung, wenn die Bearbeitungszeit für Steuererklärungen schneller gehe, wenn sie jemand persönlich einreiche, begründete er.
Selbstverständlich könnten die Bürger ihre Erklärungen und Unterlagen nach wie vor im Bürgerbüro des Finanzamtes persönlich vorbei bringen. Im Einzelnen mit einem Mitarbeiter durchsprechen könnten sie diese jedoch nun nicht mehr. Nach kurzer Durchsicht ordneten die Mitarbeiter die Erklärungen denen zu, die per Post eingetroffen sind. „Wir denken, dass dies bürgerfreundlicher ist“, sagte der Dienststellenleiter, der hofft, dass die Steuererklärungen aller nun zügiger bearbeitet werden können.
Denn die Mitarbeiter, die sich bisher auch viel Zeit nehmen mussten, um Steuerzahler in Gesprächen zu betreuen, kümmern sich seit Dezember überwiegend um die per Post oder auch elektronisch eingegangen Steuererklärungen. Ohnehin sei es so, dass die Steuerzahler zu 70 Prozent ihre Erklärungen der Behörde zusenden. Es sei nicht hinnehmbar, dass die Mehrheit durch die Bevorzugung der kleinere Gruppe länger warten müsse, meinte die stellvertretende Dienststellenleiterin Elisabeth Rath-Markert.
Das Bürgerbüro ist montags, dienstags und freitags von 7.30 Uhr bis 12 Uhr und donnerstags von 7.30 Uhr bis 17.30 Uhr geöffnet, mittwochs ist es geschlossen.