Bottrop.
Zur „TatKraft-Tour“ hatte SPD-Landeschefin Hannelore Kraft alle Landtagsabgeordneten bzw. Kandidaten aufgefordert - Bottrops MdL Cornelia Ruhkemper ging am Montag für einen Tag in die Ausbildungswerkstatt Prosper-Haniel.
Und dass sie ihren Platz im Bergbau suchte, sei durchaus auch als kleine politische Demonstration zu verstehen, stütze ihr Bekenntis zur deutschen Steinkohle. Und so realitätsfern ist es auch nicht, sich in die Werkstatt zum Feilen, Bohren, Sägen, Drehen, Fräsen zu stellen. Denn auch wenn es am Montag eher nach einer Männer-Arbeitswelt aussah - es gibt in der technischen Ausbildung im Bergbau durchaus auch weibliche Auszubildende, betonte Ausbildungsleiter Rüdiger Perczak. Zunehmend. Der steigenden Zahl weiblicher Ausbildungsplatzsuchender begegnet das Bergwerk jetzt z.B. durch die Einrichtung einer Frauenkaue.
Ans Volks zu gehen - das steckt hinter der Absolvierung so eines Praktikumstages. Sie habe aber schon vor dieser Aktion immer mal wieder Betriebe besucht, um sich umzuschauen, wo gearbeitet und ausgebildet werde, sagt Ruhkemper. Kontakte zum Bergbau habe sie, deshalb sei ihr jetzt das Bergwerk als Einsatzplatz eingefallen.
Um 6.45 Uhr in der Frühe ging’s zum Einkleiden und dann an die Arbeit. Ein rohes Stück Eisen wurde in Form gefräst, dann wurde gefeilt und das Loch für den Hammerstiel gebohrt. Kleine Erleichterung für Cornelia Ruhkemper im Gegensatz zu den Auszubildenden um sie herum, die im ersten Jahr Industriemechaniker lernen: Sie durften ihr Werkstück teilweise mit Maschineneinsatz herstellen.
Zufrieden, ein wenig erschöpft und in Erwartung eines Oberarm-Muskelkaters blickt die Landtagsabgeordnete auf den Tag in der Lehrwerkstatt zurück.
Es habe sie beeindruckt, wie modern ausgebildet werde. Und sie erinnert daran, dass diese Ausbildung ja keine rein bergbauspezifische sei, sondern überall zum Tragen kommen könne.
Und wie fanden die Auszubildneden ihren Tages-Gast? „Gut, war abwechslungsreich. Jetzt konnten wir mal was beibringen.“