Bottrop. .

Bürgermeister Klaus Strehl hat nachgeforscht: Seit 1959 gibt es in Bottrop den Fassadenwettbewerb, mit dem Hausbesitzer für ihr Engagement geehrt werden. Am Montag war es wieder soweit.

42 Bewerbungen gab es, alle waren der Stadt eine Anerkennung wert. Urkunden erhielt jeder, für 20 gab es - abgestuft - auch Preisgelder. Die Jury hatte die Fassaden der Kirchhellener Straße 21, der Osterfelder Straße 46 und der Kraneburgstraße 27/I zu Siegern erklärt.

Nicht zu gering schätzen wollte Strehl das Engagement privater Hausbesitzer: Das eigenen Gebäude zu erneuern und zu verschönern strahle auf das Stadtgebiet ab. Der Anstoß dabei könne nur vom Eigentümer gegeben werden. Und man könne nur hoffen, dass sich andere dann die schönen Häuser zum Vorbild nehmen.

Architektur, Farbharmonie und die handwerkliche Ausführung sind Kriterien, nach denen eine Jury aus Politik, Handwerk und Verwaltung die Punkte vergibt.

So richtig strittig müsse man eigentlich nie diskutieren, sagt Planungsamtsleiterin Christina Kleinheins über den Abstimmungsprozess. Ganz weit auseinander liege man nie, in Abstufungen zeigen sich dann schon Unterschiede in der Bewertung.

Wenn es um die Beurteilung der Architektur gehe, wolle man keine Grundsatzdebatten führen, sondern nur feststellen, ob die Sanierung der Architektur gerecht werde. „Farbharmonie“ - da gehe es einfach um den Gesamteindruck des Hauses. Die handwerkliche Ausführung ist dann schon einfacher zu bewerten.

Wie die Fassade zu gestalten wäre, das bleibt schon dem Hausbesitzer überlassen - nur wenn es um denkmalgeschützte Gebäude geht, berät auch die Stadt mit. Vor allem dann ja über die Grenzen, die so ein Denkmalschutz setzt

Es werde oft unterschätzt, was auf individueller Ebene stadtbildprägend geleistet werde, sagt der Technische Beigeordnete Norbert Höving.

Sicher prägen große Bauten das Bild schneller - Klaus Strehl hatte zu Beginn der Ehrung noch einmal die Entwicklung des Berliner Platzes hin zu seiner heutigen Forme dargestellt. Aber so ein Gebäude wie die Rathausschenke (eines der beiden Erstplatzierten) oder eben Häuser des hübschen Ensembles gegenüber dem Ev. Gemeindehaus (der andere erste Platz) bleiben den Menschen auch in Erinnerung. Oder das Altmarktensemble Ecke Kirchhellener Straße, das auch ausgezeichnet wurde.

Nicht zu vergessen den Sonderpreis, den die Volksbank erstmalig vergab: an das Gebäude Hauptstraße 74 in Kirchhellen, wo der Umbau eines alten, früher von einer Sattlerei genutzten Hauses ein für die Kirchhellener Ortskernlage bedeutendes Bauwerk gesichert