Bottrop. .
Noch drei Jahre, dann hätte es ein Abschied mit runder Zahl werden können. So aber endet ein Stück Bottroper Schulgeschichte nach 97 Jahren: Die Overbergschule schließt zum Schuljahrsende.
Ein Ende mit Ankündigung und Verschiebung um ein Jahr nach hinten - aber unausweichlich angesichts der sinkenden Hauptschüler-Zahlen. Jetzt, nachdem die Abschlussklassen entlassen sind, gibt es nur noch die achte und neunte Klasse mit zusammen rund 40 Schülerinnen und Schülern.
Sie werden nach den Ferien zu anderen Hauptschulen wechseln: die achte Klasse fast geschlossen zur Hauptschule Welheim, die Schülerinnen und Schüler der jetzt neunten, dann zehnten Klasse verteilen sich auf alle drei (inklusive Kirchhellen) der verbleibenden Hauptschulen, sagt Schulleiter Wilhelm Vienken.
Von den jetzt noch neun Lehrerinnen und Lehrern gehen zwei in den Ruhestand, sieben können zum Glück an Schulen innerhalb Bottrops versetzt werden, freut sich Vienken (65), der selbst zu den beiden Neu-Ruheständlern gehört - nach 42 Jahren im Schuldienst, davon 41 an der Overbergschule und dort seit 2000 als Rektor,
Auch noch in dem ablaufenden letzten Schuljahr konnte die Schule den Unterricht der - mit den jetzt entlassenen - rund 100 Schülerinnen und Schülern voll abdecken.
Mit einem großen Schulfest am kommenden Freitag wird Abschied gefeiert. Klönen und Austausch sind vor allem angesagt, an Schautafeln kann man sich die Geschichte der Schule anschauen. Ehemalige sind besonders willkommen.
Schon lange nicht mehr war die Overbergschule das, was sie früher einmal war: Stadtteilschule, sagt Vienken. Mit dem Hauptschulsterben kamen immer mehr Kinder aus anderen Stadtteilen dazu. Nach Schließung der Overbergschule verbleiben in Alt-Bottrop nur mehr die Hauptschule Welheim und Lehm-kuhle. Damit die Hauptschule Welheim mit einer solideren Schülerzahl in den Ganztagsbetrieb starten konnte, war der Schließungsbeschluss für Overberg gefasst worden. Entscheidend verbessert haben sich die Schülerzahlen aber auch dadurch nicht.
Der Wert der Hauptschule als Schulform ist nicht deutlich geworden, bedauert Vienken die Entwicklung. „Es muss etwas passieren, das ist klar“, sieht er der Schulpolitik der nächsten Zeit gespannt entgegen. „Mit anderen Modellen. Welchen auch immer.“
Das Overberg-Gebäude wird in den nächsten Jahren der Fachhochschule dienen.