Bottrop. .
Auch mit der zweiten Ausstellung im Kulturhauptstadtjahr bringt das Quadrat die Stadt ins Gespräch. Das Miteinander der Arbeiten von Josef Albers und Alexej von Jawlensky lockt die „klassischen“ Museumsbesucher ins Quadrat.
„Jawlensky findet sein Publikum, und zusammen mit Albers seine Liebhaber“, erklärt Dr. Ulrike Growe, Mitarbeiterin des Museums.
Ein Volltreffer
Das Miteinander der Arbeiten von Josef Albers und Alexej von Jawlensky lockt die „klassischen“ Museumsbesucher ins Quadrat. Dr. Growe kennt ihre Merkmale: Sie sind an Kunst interessiert, nehmen sich Zeit für jedes Bild und scheuen keine weite Anreise. Journalistin Viola Bolduan steht im Quadrat vielen bekannten Bildern gegenüber, arbeitet sie doch für den „Wiesbadener Kurier“, der in Jawlenskys Heimatstadt erscheint. Das dortige Museum beherbergt die größte Sammlung von Arbeiten des gebürtigen russischen Künstlers, und es habe seine Archive für diese Präsentation wohl sehr weit geöffnet, freut sich Viola Bolduan.
Der Bottroper Ausstellung gibt sie das Prädikat „sehenswert und interessant“, die Zusammenstellung Albers - Jawlensky ist für sie überraschend. Berührungspunkte zwischen ihren künstlerischen Standpunkten sind auch für sie erkennbar, aber bis ins letzte mag sie der These von den Gemeinsamkeiten nicht folgen: „Die beiden Künstler sind doch unterschiedlicher, als sie im Quadrat inszeniert sind.“ Ihr Begleiter Günter Hoffmann interessiert sich mehr für die Architektur des Hauses: „Die Lichtführung stimmt. Und die Architektur ist nicht aufdringlich.“
„Es hat seinen Ruf“
Ein paar Schritte weiter, in der „Herzkammer“ der Ausstellung, scharen sich die Damen eines Essener Golfclubs um ihre Kunstführerin. Clubmitglied Lena Löhr hat gute Beziehungen zu Bottrop und mit der Einladung ins Quadrat einen Volltreffer gelandet. Lena Löhr ist seit den 80-er Jahren treue Quadrat-Besucherin, „es war immer einen Ausflug wert“. Zum Abschluss wollen die Golferinnen in den Overbeckshof - sie wissen die Gastronomie in der Nähe zu schätzen.
Vater und Tochter Steffens schlendern derweil von einem Bild zum nächsten und stecken ab und zu die Köpfe zusammen. Sind sie gekommen, um Jawlensky zu sehen? „Albers und Jawlensky“, korrigiert Professor Walter Steffens sehr bestimmt. Der bekannte Komponist aus dem Raum Detmold hat zur Malerei eine besondere Beziehung. Einen Schwerpunkt seiner Arbeit bildet neben den Opern die Musik zu Bildern. Der Vermittlung zwischen Bildender Kunst und Musik hat er sich gewidmet und auch mit einem Werk von Emil Schumacher gearbeitet. Dessen Sohn Ulrich hat lange das Quadrat geleitet, dieser Zusammenhang ist Professor Steffens ebenso bekannt wie das Museum vertraut. Die Kombination Albers - Jawlensky sei „zutreffend“ und die Ausstellung „ausgezeichnet aufbereitet“. Auch Tochter Rona Steffens, vor kurzem nach Bottrop gezogen, lobt sie als „ausgezeichnet“ und vergisst auch das Quadrat nicht: „Es hat seinen Ruf.“