Bottrop. .

Für 2 446 500 Euro ging „Wohnen Plus“ an der Otto-Joschko-Straße auf dem Prosper-III-Gelände am Dienstag bei der Zwangsvollstreckung an die Stadt Bottrop.

Genau zur Hälfte des Verkehrswertes und fast genau in Höhe der Summe, die die Stadt als Ausfallbürgschaft gegeben hatte und beim Zuschlag für andere eventuell einlösen müsste. Da ist es doch besser, das Geld in ein eigenes Objekt zu stecken wie jetzt getan.

Schon einen Tag vor dem Gerichtstermin hatte die Stadt einen Mietvertrag mit der Diakonie geschlossen, die das Haus mit seinen Tages- und Kurzzeitpflegeplätzen, der Sozialstation und den Wohnungen (nacheinander zwischen 1994 bis 1997 entstanden) betreibt. Die Diakonie hatte vor fast genau drei Jahren die Arbeit übernommen, die dort zunächst Soziale Dienste und dann Piaf geleistet hatten. Beide waren in Konkurs gegangen, der Betrieb stand unter Zwangsverwaltung und bekommt jetzt mit der Stadt einen neuen Besitzer.

Die Diakonie hatte der Stadt vor drei Jahren aus der Patsche geholfen, die Aufgaben, aber nicht die Immobilie übernehmen wollen. „Zum heutigen Kurs von zweieinhalb Milllionen vielleicht schon“, unkte Karl-Heinz Kinne, kaufmännischer Diakonie-Vorstand.

Aber auch für diese bereit gestellte Summe hatte die Stadt sich erst einmal ins Zeug legen müssen. Der Regierungspräsident und auch das Land hatten erst von der Sinnhaftigkeit des städtischen Engagements überzeugt werden müssen. Aber mit der Aussicht, die Millionen in fast gleicher Höhe sonst für die Ausfallbürgschaft aufbringen zu müssen, kam die Zustimmung aus Münster an die für Millionen-Deals eigentlich zu arme Stadt. Auf um die sieben Millionen Euro summieren sich die Eintragungen im Grundbuch. Hauptgläubigerinnen: die Sparkasse Bottrop und die NRW-Bank.

Rechtspfleger Helmholz, der die Zwangsvollstreckung leitete, verwies auf die vom Zwangsverwalter gemachten Angaben: Wohnungen vermietet, regelmäßige Einzahlungen, Reparaturstau verringert, nahezu abgebaut. Wegen der fehlenden Planungssicherheit habe man mit weiteren Arbeiten am Objekt noch gezögert, gibt Kinne zu - „aber jetzt legen wir los“.

In der Bieterstunde gab es nur ein Gebot - das der Stadt. Das Mindestgebot musste bei 50 Prozent des Verkehrswertes liegen, das tat es auf den Punkt genau. Sparkasse und NRW-Bank stimmten zu - mit der Stadt war der neue Erbbauberechtigte (auf in diesem Fall eigenem städtischen Grund) gefunden. Unter den Zuhörern im Saal: Caritas-Geschäftsführer Dr. Andreas Trynogga. Mitgeboten hat er nicht...