Bottrop. Die Beamten folgten ihnen, trotzdem konnten die Sprenger der Geldautomaten in Bottrop fliehen. Das sagt die Polizei zur Flucht der Bankdiebe.
Nach der Geldautomatensprengung an der Osterfelder Straße in Bottrop war die Polizei ganz dicht dran an den vier Tätern. Doch die haben mit ihrem hochmotorisierten Fluchtwagen Vollgas gegeben und konnten entkommen: Es gehört nämlich zu ihrem Tatplan, auf der Flucht schneller zu sein als die Polizei. Das weiß die Polizei auch: „Gegen diese hochmotorisierten Autos haben unsere Motoren keine Chance“, sagt Polizeisprecherin Antonia Linnenbrink. Sie bestreitet Berichte in den sozialen Medien, die Polizei habe eine Möglichkeit zum Eingreifen gehabt.
„Der Streifenwagen kam gerade an, da sind die Täter ins Auto gesprungen und mit Vollgas davongefahren“, sagt die Polizeisprecherin. „Auf dem Tik-Tok-Video ist zu sehen, wie sich der Streifenwagen nähert, und zu hören, wie der Fahrer des Fluchtwagens das Gaspedal durchtritt.“ Natürlich seien die Beamtinnen und Beamten bei so mutmaßlich brutal agierenden Tätergruppen besonders auf ihre Eigensicherung bedacht. In diesem Fall habe es aber überhaupt keine Gelegenheit zum Eingreifen gegeben.
Vier von fünf Geldautomatensprengungen werden in NRW von niederländischen Tätergruppen begangen, wissen die Ermittler des Landeskriminalamtes NRW. Die Fahnder der Ermittlungskommission „Heat“ haben im Jahr 2023 schon 26 dieser Täter festgenommen. „Bei diesem Täterkreis handelt es sich um ein professionell vorgehendes, arbeitsteiliges Netzwerk. Die Täter sind überwiegend männlich, zwischen 18 und 35 Jahre alt.“
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Geldautomatensprengung: Täter gehen volles Risiko ein
Bei ihrer Flucht geben die Täter Vollgas und gehen volles Risiko, beschreiben die LKA-Fahnder: „Nach der Tat flüchten die Kriminellen bevorzugt mit hochmotorisierten Fahrzeugen und zeigen ein rücksichtsloses Fluchtverhalten.“ Entweder mieten die Täter die PS-Protze über Mittelsmänner bei Autoverleihern oder stehlen sie.
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Dabei haben sie kein Problem damit, andere Menschen zu gefährden, und nehmen sogar das Risiko eines Unfalls in Kauf. So war es etwa im August 2023 in Alpen bei Wesel. Die Geldautomatensprenger bauten mit einem Alfa Romeo mit gestohlenen Kennzeichen auf ihrer Flucht auf der A57 einen Unfall und flüchteten zu Fuß weiter.
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In manchen Fällen setzen die Täter mehr auf Wendigkeit als auf Schnelligkeit. Nach einer Automatensprengung am 3. Mai in Gelsenkirchen zum Beispiel verschwanden die beiden Täter auf einem Motorroller. Völlig aus dem Tatmuster fällt eine Sprengung am Morgen des 15. Mai in Hannover: Nach Angaben der Polizei flüchteten die beiden Täter zunächst zu Fuß und dann „vermutlich mit Damenfahrrädern“.