Bottrop-Kirchhellen. Aus der Spargelscheune am Scheideweg wird immer öfter ein Veranstaltungssaal. Das bleibt aber ein Nebengeschäft, sagen die Miermann-Brüder.
„Was machen wir mit einem leeren Lager?“ Aus dieser Frage ist auf dem Hof Miermann am Scheideweg im Jahr 2006 die Spargelscheune entstanden. Seitdem Johannes Miermann senior dort einen runden Geburtstag feierte, wurde die Scheune auch beliebt als Feier-Ort. In diesem Jahr haben dort zudem schon drei Großveranstaltungen stattgefunden. Ein neues Geschäftsmodell? Nein, sagen die Brüder Felix und Johannes Miermann: „Unser Grundkonzept sind und bleiben private Veranstaltungen.“ Und rustikale gastronomische Angebote.
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„Spargel lässt sich gut direkt vermarkten“, sagt Felix Miermann. Um so besser, wenn die Miermanns nicht nur Spargel im Hofladen verkaufen, sondern nebenan in der Scheune gleich die passenden Gerichte servieren. Bis zum 16. Juni läuft das Spargelessen, das die Miermanns von à la carte auf Buffetbetrieb umgestellt haben. „Der Buffetbetrieb läuft viel entspannter für alle Beteiligten“, sagt Felix Miermann. Denn: „Wir sind kein Restaurant. Wir servieren rustikale Hausmannskost.“
Und das nicht nur zur Spargelzeit, sondern auch zu ausgewählten Terminen etwa im März, im November (Martinsgans), im Advent und natürlich beim Saisonhöhepunkt, dem Kartoffelfest, dieses Jahr am 28. und 29. September. Angesichts des erwarteten Andrangs wird wieder mal Miermanns Kernkompetenz gefragt sein, die Felix Miermann so beschreibt: „Viele Leute schnell und gut satt zu bekommen“.
Und das Veranstaltungsgeschäft? „Das ist nach und nach gewachsen“, sagen Felix und Johannes Miermann. Geburtstag, Abiturfeiern, Hochzeiten – bis zu 199 Personen finden in der Scheune Platz. Und ja, natürlich profitiert Hof Miermann davon, dass die Betreiberfamilie des Brauhauses am Ring sich Anfang 2023 personell kleiner gesetzt, das Restaurant-Tagesgeschäft eingestellt und angekündigt hat, sich auf den Saalbetrieb zu konzentrieren. Zum Thema Brauhaus sagt Felix Miermann nur: „Unser Scheunen-Konzept war immer anders als das im Brauhaus. Wir haben uns nie als Konkurrenz verstanden.“
Die kleine Karnevalsgesellschaft aus Grafenwald hatte schon im Herbst ihre Auftritte im Festzelt wegen der hohen Energiekosten abgeblasen und nach einer Alternative gesucht, sagt Felix Miermann. „Berthold van Oepen und seine acht Abgerichteten sind auf uns zugekommen.“ Und da traf es sich wiederum gut, dass auch die Theatertruppe der KFD Kirchhellen schon bei Miermann gebucht hatte. Hier war der Weg noch kürzer: Mutter Angelika Miermann spielt selbst mit bei den KFD-Frauen.
Am Ende haben sich beide Truppen Bühne und Produktionskosten geteilt, und Miermanns Scheune wurde fünf Tage lang jeden Abend zum Karnevalssaal mit Shows und anschließendem Tanz. „Das war für uns eine echte Herausforderung.“ Und der Tanz in den Mai der Freiwilligen Feuerwehr Kirchhellen? „Das war noch einmal etwas völlig Anderes.“
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Die gesamte Gastronomie klagt derzeit über Personalmangel. Wie bekommen die Miermanns da noch Veranstaltungen gestemmt? „Wir haben zum Glück kein Personalproblem“, sagt Felix Miermann. „Wir haben ein junges Gastro-Team, das mit viel Spaß bei der Sache ist.“
Also sind die Miermanns offen für weitere Veranstaltungen „Wir sagen niemals nie“, sagt Johannes Miermann. „Aber es muss schon zu uns passen.“ Denn öffentliche Veranstaltungen sind schon mit Extraaufwand verbunden, erklärt sein Bruder: „Es ist ein Unterschied, ob wir jeden Gast einzeln kassieren müssen oder ob der Gastgeber am Ende alles zahlt.“