Bottrop-Kirchhellen. Die Landwirte in Bottrop-Kirchhellen mahnen: kein Hundekot auf Feldern. Warum ihnen das wirtschaftlichen Schaden zufügen kann.
Auf den Kirchhellener Bauernhöfen steht bald der erste Schnitt auf Grünlandflächen an. Aus diesem Grund warnen Bauern: Hundekot und die Erzeugung von Lebensmitteln passen nicht zusammen. Bauern mahnen Hundehalter mit Schildern zur Rücksicht. „Über Hundekot können Erreger übertragen werden, die für Milchkühe tödlich sein können“, sagt Bauer Burkhard Sagel vom Dahlberg. „Das passiert nicht oft. Aber wenn, dann wird es meist teuer für den Bauern.“ Der Kot kann auch zur echten Gefahr werden für Pferde, Schafe und Ziegen, warnt der westfälisch-lippische Bauernverband (WLV).
Die Gefahr entsteht, wenn die Tiere Heu oder Grassilage fressen, das durch Hundekot mit Parasiten verunreinigt ist. „Bereits ein Gramm Hundekot beinhaltet Millionen von Bakterien“, sagt WLV-Sprecherin Katrin Bielefeld. „Hundebandwürmer werden auf Pferde, Rinder, Schafe oder Ziegen übertragen.“ Bakterien wie Bandwürmer können bei den Tieren zu Tot- und Fehlgeburten führen. Gegen diese durch Hundekot verursachten Krankheiten gibt es keine Schutzimpfung.
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Das Argument vieler Hundebesitzer, Hundekot sei doch das Gleiche wie Kuhfladen, entkräftet Regina Böckenhoff, Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Recklinghausen. Grundsätzlich müssten Fleischfresser von Pflanzenfressern unterschieden werden. Eine Übertragung von Krankheiten erfolge hauptsächlich durch den Kot von Fleischfressern.
Hundekot verursacht wirtschaftlichen Schaden für Landwirte
Darüber hinaus ist der wirtschaftliche Schaden groß, der dem Landwirt entsteht: „Was die meisten Bürger nicht bedenken: Wir bauen auf unseren Feldern Lebens- und Futtermittel an. Daher müssen wir strenge hygienische EU-Vorschriften einhalten. Mit Verunreinigungen im Futter bekommen wir Schwierigkeiten und können die Auflagen nicht einhalten“, unterstreicht Regina Böckenhoff. Im schlimmsten Fall könne das Futter sogar nicht verwendet werden. Auch Obst- und Gemüsebauern müssten ihre Ernteerträge vernichten, wenn diese verunreinigt sind.
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Auch auf den Wildbestand in den Wäldern haben unangeleinte Hunde Auswirkungen. „Gerade in Stadtrandrevieren ist insbesondere in der Aufzuchtzeit das Jungtier den Hunden oft wehrlos ausgesetzt“, sagt Jürgen Reh vom Verband der Jagdgenossenschaften und Eigenjagden in Westfalen-Lippe. „Besonders in winterlichen Notzeiten und in den Hauptaufzuchtzeiten sollte jede unnötige Beunruhigung des Wildes vermieden werden. Das Anleinen der Hunde beugt dem vor“, sagt Reh.
Regina Böckenhoff rät: „Den Hundehaltern muss verdeutlicht werden, dass es nicht genügt, die Hundehaufen ihrer Vierbeiner in Stadtparks wegzuräumen. Zum Schutz von Lebensmitteln und landwirtschaftlichen Nutztieren ist es umso wichtiger, den Hundekot auch auf Wiesen und Weiden auf dem Land einzusammeln.“ ks