Bottrop. Am Wochenende öffnet die Gastronomie wieder im Bernepark. Das Maschinenhaus ist nun auch offizieller Trauort. Was sonst noch kommt.
Manche Bottroperinnen und Bottroper sprachen beim Bernepark zuletzt gerne vom Dornröschenschlaf. Das stimmte natürlich nur bedingt. Jetzt nehmen aber viele Beteiligte im übertragenen Sinne die Schüppe in die Hand und setzen das vor 14 Jahren komplett umgestaltete Industriedenkmal mit Hauruck aufs Freizeitgleis.
Sichtbar wird das bereits am Wochenende. Ab 23. März öffnet die Gastronomie wieder – und bei entsprechendem Wetter auch der Biergarten vor dem früheren Maschinenhaus mit Blick auf die Pflanzenarena im hinteren der beiden ehemaligen Klärbecken der ehemals dreckigen Berne. Die ist längst abwasser- und geruchsfrei. Sonst würde sich sicher niemand ins schmucke Maschinenhaus trauen und mit Parkblick durch die Panoramafenster dort den „schönsten Tag des Lebens“ zu begehen. Der Bernepark gehört nämlich ab sofort zu den offiziellen Trauorten der Stadt.
Frühstück gibts im Maschinenhaus nun nicht mehr nur für Gäste des Röhrenhotels
Wer experimentierfreudige und unkomplizierte Hochzeitsgäste erwartet, kann die jetzt ebenfalls wieder im Bernepark unterbringen: Auch das beliebte wie urige Röhrenhotel geht wieder an den Start. Und: „Ab sofort bieten wir das Frühstück dort nicht mehr wie bisher nur für die Hotelgäste an, jeder kann während der Saison im Maschinenhaus oder auf der großen Terrasse frühstücken“, sagen Folker Gebel von der gemeinnützigen Arbeitsförderungsgesellschaft Gafög. In der letzten Saison habe man nur an Röhrenhotelgäste 800 Frühstücke ausgegeben, weiß dessen Kollege Thomas Frings.
Gafög-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind nicht nur im Maschinenhaus, sondern auch im Bereich Landschaftsbau aktiv. Sie kümmern sich um das zur Pflanzenarena umgewandelte Klärbecken und auch um die gesamte Grünanlage des Berneparks. So habe die Anlage neben der Bedeutung als Treffpunkt für die unmittelbare Nachbarschaft in der Ebel und als touristischer Stopp am Emscherpark-Radweg eben auch eine soziale Bedeutung im Bereich Weiterbildung und Integration ins Arbeitsleben, beschreibt Bottrops Sozialdezernentin Karen Alexius-Eifert die vielschichtigen Aspekte des spannenden und heute denkmalgeschützten Ortes.
Vor diesem Hintergrund hat die Stadt die Anlage auch von der Eigentümerin Emschergenossenschaft gepachtet und an die Gafög „untervermietet“. Die Emschergenossenschaft wiederum hatte ihre über 70 Jahre alte frühere Industrieanlage als Betreiberin zum Kulturhauptstadtjahr 2010 als eines der großen Projekte in der Emscherzone gartenkünstlerisch gestalten (rund 21.000 Staudengewächse!) und später von Lichtkünstler Mischa Kuball auch nachts in Szene setzen lassen.
Als Teil der Emscherparkroute und des inzwischen stark genutzten Radwegs bleibe der Bernepark ein zentraler Baustein und einer von vier großen Standorten entlang des Emscherlaufs, sagt Frank Kamp von der Emschergenossenschaft. Alle Akteure setzen aber nicht nur auf die „normalen“ Nutzerinnen und Besucher, sondern auch auf neue Gäste im Sommer.
Nach jahrelanger Pause spielt der Bernepark wieder mit bei der „Extraschicht“
Da hat man auf jeden Fall auch die Fußball-Fans im Blick, die zur Europameisterschaft ins Revier kommen. Aber auch die Fan-Gemeinde von Superstar Taylor Swift, die im Juli in Gelsenkirchens Arena auftritt, könnten ja einen Aufenthalt im Revier dranhängen. Vielleicht stoßen ein paar ,Swifties‘, wie Bernepark-Geschäftsführer Thomas Frings die Fans nennt, auf der Suche nach günstigeren Übernachtungsmöglichkeiten ja aufs Röhrenhotel. Vor allem wird der Park nach längerer Pause am ersten Juni-Wochenende wieder Spielort der „Extraschicht“ sein.
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Aber auch regionale Blogs wie „POTT.wandern“ oder „Pilgern im Pott“ haben längst das Potenzial entlang der Emscher entdeckt und ebenfalls die Gelegenheit genutzt, sich bei dem von der Stadt organisierten Medienrundgang zu informieren. Passend zu „Pilgern im Pott“ bietet die evangelische Gemeinde Bottrop auch regelmäßig an einem Dienstag im Monat Gottesdienste im Maschinenhaus an, denn im Ortsteil Ebel gibt es inzwischen kein Gotteshaus mehr. Als Altar dient dann ein ehemaliges Maschinenkontrollpult. Gewissermaßen als temporäre Schaltzentrale des Allerhöchsten in Bottrops tiefem Süden.
Öffnungszeiten Biergarten, Ebelstraße 25a: Ab 23. März, Mo-Do, 13 bis 18, Fr + Sa, 13 bis 21, So + feiertags 13 bis 20 Uhr. Karfreitag geschlossen. Das Maschinenhaus kann auch privat gemietet werden: drinnen ca. 80 Plätze, draußen entsprechend mehr. Info: Tel.: 02041 / 37 54-840 oder bernepark.de.