Bottrop. Der Umleitungsverkehr der gesperrten A42 beschädigt städtische Straßen. Die Städte Essen und Bottrop fordern Kostenerstattung von Bund und Land.

Zweieinhalb Stunden hat der NRW-Verkehrsausschuss am Mittwochnachmittag über die Situation auf der gesperrten A42 zwischen Bottrop-Süd und Essen-Nord diskutiert. Am Ende stand die Aussage, die die Vertreter der beiden am stärksten betroffenen Städte hören wollten: „Wir lassen die Städte nicht allein“, sagte Verkehrsminister Oliver Krischer.

Denn was Bottrops Oberbürgermeister Bernd Tischler und Essens Umweltdezernentin Simone Raskob in der Sitzung deutlich gemacht haben: Durch den Umleitungsverkehr wegen der gesperrten Brücke über den Rhein-Herne-Kanal werden die städtischen Straßen massiv belastet. „Der Autobahnverkehr fährt uns die Straßen kaputt“, sagte Bernd Tischler im Gespräch am Donnerstag. „Das Land und der Bund müssen die Kosten übernehmen.“

Umleitungsverkehr beschädigt Bottroper Straßen

Ihn erreichten vor allem Beschwerden aus der Welheimer Mark und aus Ebel, wo durch die 30er-Zone Lastwagen und Pkw massiv im Stau stehen. Auch auf der Prosperstraße hin zur B224 herrscht täglich, vor allem am Nachmittag, Stop and Go, ebenso auf der Essener Straße hin zur A42-Auffahrt Richtung Duisburg, die noch befahrbar ist. „Dort bilden sich richtig dicke Schlaglöcher“, sagt der Oberbürgermeister.

+++ Wollen Sie keine Nachrichten mehr aus Bottrop verpassen? Dann abonnieren Sie hier unseren WhatsApp-Kanal

Schon jetzt gebe die Stadt viel Geld aus für Verkehrsmonitoring, für die Reparatur der Straßen, für das Aufstellen der Umleitungsschilder. „Wir schreiben alles auf, was wir da jetzt ausgeben“, sagt Bernd Tischler. „Und reichen das dann ein.“

Standort der Lkw-Waagen für die gesperrte A42 wird noch geplant

Wichtig seien ihm und den Kollegen aus Essen auch ein Mitspracherecht bei der Positionierung der geplanten Lkw-Waagen. Denn deren Standort habe wiederum deutliche Auswirkungen darauf, wo der Schwerlastverkehr entlangfährt, wenn er die Brücke nicht passieren darf. In Planung sei eine intelligente, digitale Steuerung mit dem Ziel, dass nur die Lkw nach Bottrop fahren dürfen, die tatsächlich in die Stadt wollen. Alle anderen würden direkt auf die Umleitung geführt.

Zur zeitlichen Perspektive wagt Bernd Tischler noch keine Prognose. Der Geschäftsführer der Autobahn GmbH, Dirk Brandenburger, hatte in Aussicht gestellt, dass die erheblichen Schäden an der Brücke bis März so behoben werden können, dass der Verkehr wieder rollen kann. Der OB bleibt da skeptisch: „Ich weiß nicht, ob sie das wirklich bis März schaffen.“