Bottrop. 21 Anlaufstellen mit vielen Angeboten gibt es in den Quartieren. Ein neuer Standort soll bald dazu kommen. Probleme bereitet oft die Förderung.

Die Stadt wird bald eine neue Anlaufstelle im Quartier beziehen. Das kündigt der Technische Beigeordnete Klaus Müller an. Nach den Sommerferien soll es so weit sein. Der Standort wird im Fuhlenbrock nahe des Marktplatzes liegen.

Die Mitarbeiter sollen Ansprechpartner bei Projekten im Bereich Stadtumbau und Stadterneuerung für die Stadtteile Fuhlenbrock und Vonderort sein. Unter anderem sollen sie Bürgerbeteiligungen organisieren und bei der Energieberatung helfen.

Momentan gibt es 21 Anlaufstellen in den Bottroper Quartieren. Die Angebote vor Ort sind unterschiedlich. In Batenbrock und in der Innenstadt gibt es zum Beispiel viele Angebote für Menschen mit Migrationshintergrund. Unter anderem Familienberatung, Selbsthilfegruppen oder Ferienprogramm für Kinder. Generell sind alle Altersgruppen angesprochen.

Eines haben sie gemeinsam: Sie sind niederschwellig. Ihr Zugang ist einfach und unbürokratisch. Zuständig für die Koordinierung und die Entwicklung im Quartier ist Lena Spörl von der Koordinierungsstelle Integrierte Stadtentwicklung (KIS), angesiedelt im Dezernat von Klaus Müller. Die Stadt arbeitet bei diesen Anlaufstellen jedoch dezernatübergreifend – quasi Hand in Hand.

Bottrops Sozialdezernentin lobt das Angebot der Quartiersarbeit

Die eine Hand gehört dem Dezernat Bau, Planung, Umwelt. Die andere dem Dezernat Bildung und Soziales. Erstgenanntes profitiert bei Anlaufstellen eher von langfristigen Förderungen. Anders als das Dezernat von Karen Alexius-Eifert. „Nach zwei, drei Jahren läuft die Förderung aus. Und dann muss man schauen“, so die Sozialdezernentin und betont zugleich die Wichtigkeit des Angebots.

„Quartiersbüros sind ganz wichtige Anlaufstellen für die Menschen in den jeweiligen Stadtteilen.“ Man sei als „Seismograph vor Ort“. „Sie sind nahe dran an dem, was im Quartier passiert“, sagt Alexius-Eifert. Lena Spörl ergänzt: „Einmal im Quartal findet ein Netzwerktreffen statt.“ Dann treffen sich alle Akteure aus dem Quartier und die verschiedenen Träger – meistens zu einem Schwerpunktthema.

Bottroper Projekte im Quartier hängen an Fördertöpfen mit Laufzeiten

Ein Problem bleibt häufig die Finanzierung. „Ich würde mir wünschen, dass das Land aus der Förderitis aussteigt und den Kommunen vertraut, dass wir die zur Verfügung gestellten Gelder einsetzen, wo wir es brauchen.“ Der Wunsch ist mehr Entscheidungsfreiheit, weg von der Methode: Förderung läuft aus, wo findet sich nun für eine Fortsetzung des Projekts der nächste passende Fördertopf.

Laut Klaus Müller hat der Rat deshalb entschieden, einen Verstetigungsfonds der Quartiersarbeit einzurichten. Dieser Fonds dient als eine Art der „Zwischenfinanzierung für einen Übergangszeitraum“. Bottrop hat aber leere Kassen. Deshalb betont Alexius-Eifert: „Auch diese Finanzierung ist mit Blick auf die städtischen Haushaltsmittel endlich.“

Alle Quartiersbüros im Stadtgebiet auf einen Blick: www.bottrop.de/wohnen-stadtquartier-verkehr/quartiersentwicklung/anlaufstellen.php