Bottrop. Förderverein des Stenkhoffbads in Bottrop freut sich auf den Bau des Multifunktionshauses. Was das Freibad den Besuchern noch zu bieten hat.
Bei leichtem Nieselregen und einer Außentemperatur von siebzehn Grad überlegen sich Familien zweimal, ob sie ins Stenkhoffbad gehen. Das traditionelle Familienfest ist deshalb am Sonntag ins Wasser gefallen. Dabei hatte sich der Förderverein des Stenkhoffbads sich so sehr darauf gefreut.
Die Mitglieder verlieren allerdings nicht die gute Laune. „Seit zehn Jahren machen wir das Familienfest und hatten bestimmt nur fünfmal Glück mit dem Wetter. Trotzdem verlieren wir nie den Spaß an der Sache und wenn sich doch noch jemand verirrt, dann kommt der Eintrittspreis dem Bad zugute“, erzählt Schriftführerin Gabriele Schmeer.
Sportausschuss hat bestätigt: Bau des Multifunktionshauses ist genehmigt
Dem Bad zugute, ein passendes Stichwort: Nach mehreren Jahren hat der Ausschuss des Sport- und Bäderbetriebs grünes Licht für den Bau eines Multifunktionshauses gegeben. Ein harter Weg, der aber belohnt werden will: Alle Sanitäranlagen und Umkleiden werden abgerissen, der Imbiss kommt auch weg. Anstelle dessen sollen barrierefreie Toiletten, Duschen und Umkleiden in einen Flachbau einziehen.
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Der Trend geht langsam Richtung Barrierefreiheit: „Bei den Städten kommt es langsam an, dass auch Freibäder wichtig sind für die Kommune. Das sehen wir als Pflichtaufgabe, denn das Stenkhoffbad ist schon sowas wie eine soziale Einrichtung“, meint Schmeer.
Auch Michael Gerber, Vorsitzender des Fördervereins, sieht den Neubau positiv: „Für Familien, die nicht in den Urlaub fahren, ist das Stenkhoffbad wichtig. Hier treffen sich auch Jugendliche und Eltern, die hier ihre Kinder bespaßen können.“
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Wichtig sei es dem Förderverein, stets präsent zu sein und etwas anbieten zu können. Während des Familienfestes hätten Wasserratten schwimmen, basteln oder auf der Hüpfburg hüpfen können. So zumindest der Plan. Auch mit dabei wären zwei Tauchvereine und Stefan, der Ballonverdreher gewesen.
Die Bilanz der bisherigen Saison fällt aber gut aus: Besonders die heißen Tage wurden zum Schwimmen genutzt. Die Kooperation mit der Ortsgruppe der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Bottrop trägt auch Früchte: Es stehen stets genügend Rettungsschwimmer bereit.
Stenkhoffbad: Viele attraktive Angebote, auch Kinderschwimmkurse
Besonders attraktiv sind die Angebote des Freibads, wie die Wassergymnastik zweimal die Woche und das sogenannte „Feierabendschwimmen“. Hier können Eltern und Kinder von 19 bis 21 Uhr jeden Montag und Freitag das kühle Nass genießen.
„Für die Familien ist dies eine Win-Win-Situation. Die Kinder können sich auspowern und die Eltern können schwimmen, ohne immer auf die Kinder Acht geben zu müssen“, sagt Sandra Junker von der Awo. Sie selbst bietet in der zweiten Ferienhälfte Intensiv-Schwimmkurse für Kinder an – mit Erfolg: Manche Eltern würden über zwei Jahre auf einer Warteliste stehen.
Insgesamt können zwölf Kinder an dem Kurs teilnehmen. Die Eltern dürfen währenddessen auch schwimmen und müssen nicht wie sonst an der Fensterscheibe eines Hallenbades stehen.
Das Stenkhoffbad ist und bleibt deshalb ein wichtiger Teil der städtischen Schwimmkultur. Denn das Hallenbad ist noch bis mindestens Anfang Dezember geschlossen. Dementsprechend sind die Schwimmkurse und alle weiteren Angebote schnell ausgebucht. Ein wichtiger Termin ist das stadtbekannte Hundeschwimmen Anfang September. Dort können Hund und Herrchen gemeinsam die Wellen erobern.
Stenkhoffbad in Bottrop: 2024 wird das Hundertjährige gefeiert
Die Hoffnung für das nächste Familienfest ist groß: Nächstes Jahr feiert das Stenkhoffbad sein 100-jähriges Bestehen. Trotz Abrissphase soll ein Fest auf die Beine gestellt werden. Michael Gerber hat für die nächsten Wochen noch einen Wunsch: „Wir hoffen, dass noch einmal richtig gutes Badewetter kommt und die Kinder noch schöne Tage hier genießen können.“