Bottrop. „Da ist einiges nicht in Ordnung“, sagt die Stadt über den Sicherheitsdienst im Stenkhoffbad. Die Firma hat gegen Auflagen verstoßen.
In vier Fällen hat ein Sicherheitsdienst im Stenkhoffbad am Samstag nicht ordnungsgemäß gemeldete Mitarbeiter eingesetzt. Das haben Kontrollen des Kommunalen Ordnungsdienstes KOD sowie der Badleitung ergeben. Stadt-Sprecher Andreas Pläsken bestätigte auf Anfrage den Vorgang: „Da ist einiges nicht in Ordnung.“ Die Sicherheitsfirma bestreitet die Darstellung der Stadt.
Auch interessant
Nach Pläskens Angaben hatten Mitarbeiter des Ordnungsdienstes die Mitarbeiter des Sicherheitsunternehmens kontrolliert. Drei von ihnen hätten sich nicht ausweisen können. Weitere Überprüfungen hätten ergeben, dass sie nicht im so genannten Bewacherregister eingetragen waren.
In diesem Register werden seit 2019 bundesweit Daten zu Bewachungsgewerbetreibenden und Bewachungspersonal elektronisch auswertbar erfasst und auf dem aktuellen Stand gehalten. D̈en zuständigen Behörden ermöglicht das Bewacherregister, bei Vor-Ort-Kontrollen die Zuverlässigkeit und fachliche Eignung von Gewerbetreibenden und Wachpersonen sowie der leitenden Personen schnell und verlässlich festzustellen.
Bottroper KOD schickt Mitarbeiter nach Hause
Die drei Mitarbeiter seien nach der Kontrolle „unverzüglich nach Hause geschickt worden“, sagt Michael Althammer, Abteilungsleiter im Fachbereich Recht und Ordnung. Der KOD habe das Badpersonal gebeten, auch die als Ersatz geschickten Mitarbeiter zu kontrollieren. Ergebnis: Auch von diesen sei ein Mitarbeiter nicht ins Register eingetragen gewesen.
Lesen Sie auch diese Berichte aus Bottrop:
- Unwetterschäden: Bahnstrecke bleibt gesperrt
- Gefährliche Abfälle: Best stoppt Abrisspläne
- Für Flüchtlinge: Neues Awo-Quartier auf Prosper III
- Endlich wieder: Schützen marschieren durch Kirchhellen
Der Betreiber der Sicherheitsfirma stellt den Vorgang anders dar: „Unsere Jungs sind alle gemeldet.“ Nur in zwei Fällen seien die Überprüfungen der Mitarbeiter beim Bewacherregister nicht abgeschlossen gewesen. „In einer halben Stunde haben wir für Ersatz gesorgt.“
Fallhöhe bekommt der Vorgang durch die seit Februar laufende Debatte um den Umgang der Stadt mit Sicherheitsunternehmen. Damals war bekannt geworden, dass die Staatsanwaltschaft Essen gegen einen Abteilungsleiter im Fachbereich Recht und Ordnung ermittelt; Gegenstand der Ermittlungen seien Vergaben von Aufträgen an ein Sicherheitsunternehmen. Seitdem werden einige Auftragsvergaben diskutiert, etwa die Vergabe eines Bewachungsauftrags für eine Flüchtlingsunterkunft oder für die Bewachung des Bottroper Stadtfestes.