Bottrop. Sieben Abo-Reihen von Theater, Kabarett, Jazz bis Klassik hat das Kulturamt aufgelegt. Große Nachfrage im Kinderbereich. Vorverkauf ab 15. Juni.

Auf ein Neues: Das Theater- und Konzertprogramm der nächsten Spielzeit steht. Das Team des Kulturamtes hat dafür nicht nur die beiden großen Theaterreihen neu gemischt, sondern bietet insgesamt 49 Theater- und Musikproduktionen, Kabarett und Stücke für Kinder und Jugendliche an. Die ersten Termine sind bereits im August. Die Abo-Reihen sind ab 15. Juni buchbar, das Programmheft liegt druckfrisch aus.

Natürlich gibt es weiter die bekannten großen Theaterreihen – A mit den Klassikern, B mit dem Schwerpunkt Komödie. „Allerdings verschwimmen die Grenzen inzwischen mehr und mehr“, sagt Hannah Ehrhardt, die diese Reihen schwerpunktmäßig koordiniert. A bedeutet längst nicht mehr nur Goethe und Co., sondern durchaus auch aktuelle Themen wie der Skandal um die „Cum-Ex-Papers“, den die Truppe von „umbreit Entertainment“ Hamburg als Wirtschafts-Thriller auf die JAG-Bühne bringt.

Nicht nur „leicht“, sondern auch leicht hintergründig: die Bottroper Theaterreihe B

Andersherum gibt es in der vormals „leichten Reihe“ B auch Hintergründiges wie „Rent a Friend“ oder ein Schul-„Drama“ um ein verpatztes Abi: „Eingeschlossene Gesellschaft“ ist aber eher eine amüsante Geiselnahme im Schulmilieu.

„Die klassischen Schenkelklopfer des Boulevards werden weniger, aber auch die wirklich guten Komödien samt der passenden Mimen, auch darauf reagieren wir natürlich im Sinne unseres Publikums“, sagt Kulturamtsleiterin Martina Schilling-Graef. Grenzüberschreitungen gibt es aber auch in der Theaterreihe im Filmforum. Für den 80-Plätze-Saal hat Dana Brüning neben Ein-Mann-/Ein-Frau-Programmen wie den „Bottrop-Monologen“ von Nito Torres oder der jungen Niederbayerin Tresa Reichl („Obacht, ich kann wos!“) auch Cross-Over-Protagonisten wie „Let’s work“ vom Theater Duisburg oder das Duo Mackefisch gebucht.

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Im Kabarett spannen die Macherinnen den Bogen zwischen bewährten Klassikern wie HG. Butzko, Wilfried Schmickler und der jungen Simone Solga. Erstmals gibt es im JAG auch eine „Lachnacht“ mit vier Gästen und dem moderierenden Kabarettisten Frederic Hormuth.

Nito Torres bringt seine „Bottrop Monologe“ dahin, wo sie hingehören: nach Bottrop. Jetzt ist der Wahl-Bottroper damit auch in der städtischen Kulturreihe vertreten. Den Standort Ebertbad im benachbarten Oberhausen gibt er dafür aber nicht auf.
Nito Torres bringt seine „Bottrop Monologe“ dahin, wo sie hingehören: nach Bottrop. Jetzt ist der Wahl-Bottroper damit auch in der städtischen Kulturreihe vertreten. Den Standort Ebertbad im benachbarten Oberhausen gibt er dafür aber nicht auf. © Ebertbad

Im Gegensatz zu manchen Reihen für Erwachsene seien die Abonnenten- und Besucherzahlen im Kinder- und Jugendbereich konstant geblieben, teilweise sogar leicht gestiegen, freut sich Koordinatorin Eva Schönberger. Offenbar lohnt es sich, dass Bottrop immer noch einen vergleichsweise hohen Budget-Anteil für diese Produktionen einsetzt. In den Theaterproduktionen wie „Der kleine Vampir“ bis „Pippi Langstrumpf“ kommen die Landestheater Castrop-Rauxel und Neuss zum Zuge.

Kinder- und Jugendprogramme in Bottrop stark gefragt – Kaum Rückgang durch Corona

Musik-Profis wie das Rubin Quartett oder das österreichische Sonus Brass Ensemble mit „Die Blecharbeiter“ dagegen stehen weiterhin für Qualität im Mini-Klassik-Klub und beim Kinder-Klassik-Klub im Kammerkonzertsaal des Kulturzentrums. Der Saal mit dem bei vielen Profis beliebten Bösendorfer-Flügel ist auch Spielort der Kammerkonzertreihe „Best of NRW“, aber auch für das Gastspiel des Boulanger Trios.

Ebenfalls mit einem neuerlichen Abstecher kommt das Essener „Internationale Folkwang Gitarrenfestival“ in die Nachbarstadt, während der Bottroper Gitarrist Georg Dybowski in der von ihm verantworteten Jazz-Reihe vier ganz unterschiedliche Formationen wie Frank Haunschild und Matthias Strucken oder Gunther Tiedemann (Cello) und David Plate (Gitarre) für Auftritte im Filmforum gewinnen konnte. Seine Formation „Sauber“ ist ebenfalls mit von der Partie.

Eine ungewöhnliche Premiere gibt es in der von Beate Schmalbrock konzipierten Neue-Musik-Reihe „Klangturm Malakoff: Der zweite Abend „Wunschkonzert“ stellt zuvor gesammelte Wünsche des Publikums vor. Noch eine gute Nachricht: Der Städtische Musikverein kehrt mit einem Vivaldi-Programm (Gloria in D-Dur & Magnificat in g-Moll) im Oktober wieder an seinen angestammten Spielort zurück: die Liebfrauen-Kirche auf dem Eigen.

Vorverkauf und Abonnenten-Infos

Der Vorverkauf für die nächste Spielzeit beginnt am 15. Juni. Der Abo-Vertrag gilt für die Dauer einer Spielzeit, verlängert sich automatisch, kann aber jederzeit mit einer Frist von einem Monat gekündigt werden. Derzeit gibt es rund 600 Abo-Inhaber in allen städtischen Reihen.

Karten für alle Veranstaltungen und Abo-Reihen gibt es an der Theaterkasse im Kulturzentrum, Böckenhoffstraße 12a sowie unter Tel.: 02041-70 33 08 oder E-Mail: theaterkasse@bottrop.de.