Bottrop. Sie ist erst 20 Jahre alt und macht sich schon selbstständig: Aylin Akbal eröffnet eine Fußpflegepraxis in Bottrop – nach einer schweren Zeit.

Das ist schon mutig: Mit gerade mal 20 Jahren wagt Aylin Akbal den Schritt in die Selbstständigkeit und eröffnet eine Praxis für Fußpflege. Die eigene Chefin sein schon so kurz nach der Ausbildung – wie fühlt sich das an? „Schön“, meint die Bottroperin mit einem breitem Lächeln.

Es ist noch nicht lange her, da spielten schulische oder berufliche Ambitionen für die junge Frau fast keine Rolle mehr. Sie spricht von zwei Schicksalsschlägen, die ihre Welt erschütterten. „Zum einen ist mein Onkel verstorben“, im jungen Alter von 48 Jahren. Zum anderen erlebte sie, wie ihr Opa zum Pflegefall wurde.

„Ohne meine Chefin wäre ich nicht da, wo ich jetzt bin“

„Doch meine Eltern haben mich aufgebaut und gesagt: Mach was aus dir“, erzählt Aylin Akbal. Ihre Eltern – Melanie und Sabri Akbal – haben auch jetzt die Praxisräume an der Bahnhofstraße 24 in Eigenarbeit renoviert, stehen voll und ganz hinter der Existenzgründung ihrer Tochter.

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Ebenso wie ihre bisherige Chefin, Anna van Delft, bei der sie zunächst auch noch ein wenig weiter arbeitet. „Sie hat gesagt: Trau dich, jeder fängt klein an.“ Ohne ihre Chefin, sagt Aylin Akbal dankbar, „wäre ich nicht da, wo ich jetzt bin“. Durch sie ist die junge Frau überhaupt erst auf den Berufszweig der Podologie gekommen, für den sie eine schulische Ausbildung mit Abschluss-Zertifikat durchlief.

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Weil noch eine mündliche Prüfung aussteht, wird Aylin Akbal erst ab August tatsächlich als Podologin arbeiten. Erst dann kann sie bei Erkrankungen wie Diabetes, Rheuma, Lähmungen tätig werden und mit den Krankenkassen abrechnen. Schon zuvor aber sind alle Dienstleistungen der medizinischen Fußpflege bei ihr im Angebot. Aylin Akbal rückt Hornhäuten, Warzen, Hühneraugen und ähnlichem zu Leibe. „Es ist schön, wenn die Patienten hinterher zufrieden sind und ich ihnen ein Wohlbefinden ermöglichen kann.“ So lautet denn auch das Motto ihrer Praxis: „Laufen wie auf Wolken“.

Existenzgründerin erfährt viel Unterstützung

Ihre Einstellung und ihr Mut überzeugen offenbar auch andere. Die Damen, denen sie den Behandlungsstuhl für ihre Praxis abkaufte, überließen ihr die Ausstattung zunächst einfach so, erzählt Sabri Akbal. Es habe geheißen, sie könne ja bezahlen, wenn sie erst einmal etwas verdient habe. Und der Vermieter sei ihr ebenfalls entgegen gekommen.

Zur Eröffnung am Mittwoch sind alle Interessierten eingeladen. Kontakt: 0177 69 71 884