Bottrop. Die Polizei muss ihrer Statistik zur Gewalt gegen Einsatzkräfte einen weiteren Fall hinzufügen. Am Berliner Platz wurden zwei Polizisten verletzt.

Die Zahl der Angriffe auf Polizistinnen und Polizisten war 2022 so hoch wie seit etlichen Jahren nicht. Dieser traurigen Statistik muss die Polizei einen weiteren Fall mit zwei Opfern hinzufügen. Eine Polizistin und ein Polizist sind bei einem Einsatz am Berliner Platz verletzt worden. Das hat die Polizei auf WAZ-Anfrage bestätigt.

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Stattgefunden hatte der Polizeieinsatz bereits am Ostersonntag gegen 14.45 Uhr an einem der Abgänge vom Busbahnhof ZOB zum Berliner Platz. Wegen des Verdachtes eines Drogendeliktes hatten die beiden Beamten eine vierköpfige Gruppe von Jugendlichen gestellt. Ein 17-Jähriger wehrte sich vehement gegen seine Festnahme. Die anderen Jugendlichen seine geflüchtet, berichtet Polizeisprecher Andreas Lesch. Einer der Flüchtenden habe aber kehrtgemacht und die Beamten attackiert. Es müsse geprüft werden, ob dieser Angriff nicht nur als Körperverletzung gewertet werde, sondern auch als versuchte Gefangenenbefreiung. Der Angreifer ergriff nach der Attacke die Flucht.

Die Durchsuchung des festgenommenen 17-Jährigen habe den Verdacht auf Drogenhandel erhärtet, sagt Lesch: Bei ihm wurden nicht nur Drogen gefunden, sondern auch eine Feinwaage, wie sie Drogendealer zur Portionierung des Stoffes verwenden.

In Bottrop sind im vergangenen Jahr 108 Einsatzkräfte Opfer von Gewalt geworden. Hinzu kommen die verbalen Beleidigungen. „Statistisch ist jeden Tag ein Beamter im Polizeipräsidium betroffen“, sagte Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen im Gespräch mit der WAZ.