Bottrop. Welche Rolle spielt SPD-Ratsherr Frank Beicht bei der geplanten Ansiedlung eines größeren Lebensmittelmarktes in Bottrop? Ratsleute üben Kritik.

SPD-Ratsherr Frank Beicht ist wegen seiner Rolle im Zukunftsprozess um den Fuhlenbrocker Markt in die Kritik geraten. Für die Grünen hat das Ganze ein sogenanntes Geschmäckle, ist also undurchsichtig und fragwürdig. Ratsfrau Andrea Swoboda spricht von politischer Vorteilsnahme. Auch Linke-Ratsherr Sven Hermens kritisierte unter Beifallsklopfen der Vertreter weiterer Ratsparteien Beichts Vorgehensweise. CDU-Ratsherr Volker Jungmann wiederum riet dazu, sich über Frank Beichts Aufgaben als Vorsitzender des Ratsausschusses für Stadtplanung und Umweltschutz besser im Ältestenrat auszutauschen.

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Das Unbehagen löste Frank Beicht aus, weil er zunächst offenbar nur seine Parteifreunde über das Interesse eines Investors an dem Neubau eines Lebensmittelgeschäftes am Fuhlenbrocker Markt informierte. Der SPD-Ratsherr ist Mitinhaber einer Werbeagentur und arbeitet auch für mehrere Edeka-Händler. Dazu gehören ganz maßgeblich die Kaufleute Zurheide, deren Geschäft im Südringcenter die Immobilienfirma von Karsten Helmke mit baute. Darunter sind aber auch weitere Pächter unter dem Edeka-Dach mit Geschäften in anderen Ruhrgebietsstädten. Beicht macht auch gar kein Geheimnis daraus, dass sich ein Interessent bei ihm persönlich gemeldet habe.

Ratsvertreter fühlen sich gegenüber SPD benachteiligt

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Den Antrag, mit dem die SPD jetzt die Umgestaltung des Fuhlenbrocker Ortskerns wieder eiliger macht, schrieb der Agenturinhaber in seiner Rolle als SPD-Fraktionsgeschäftsführer auch gleich selbst. Die Vertreter der anderen Parteien sehen sich dadurch benachteiligt, weil sie den Verdacht haben, dass ihnen Informationen vorenthalten wurden. „Die Reihenfolge ist nicht richtig. Ich kann nur raten, das ordentlich zu handhaben“, sagte Ratsfrau Andrea Swoboda für die Grünen.

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Der SPD-Antrag ist aber auch an Hermann Hirschfelder (CDU) gerichtet, den Vorsitzenden des Bottroper Wirtschaftsförderungsausschusses. Das Vorhaben am Fuhlenbrocker Markt scheint inzwischen offenbar auch schon ziemlich weit fortgeschritten zu sein. Frank Beicht jedenfalls sah und kennt Pläne für das Projekt, wie er im Ausschuss für Stadtplanung bekanntmachte. Seinen Parteifreunden habe er diese Pläne noch nicht gezeigt, beteuerte der SPD-Ratsherr jedoch.

Beicht macht auch nicht öffentlich bekannt, um welchen Interessenten es sich handelt. Für die SPD wies Ratsherr Matthias Buschfeld die Kritik zurück. „Die SPD erhält Informationen und stellt einen Antrag, welch ein Skandal“, meinte er sarkastisch.