Bottrop-Kirchhellen. Punktgleich haben Hunter Hoffmann und Benedikt Schroers das beste Abitur in Bottrop gemacht. Das haben die beiden Top-Absolventen nun vor.

Ehre, wem Ehre gebührt. 861 von 900 Punkten im Abitur, also Note: 1,0. Das ist eine großartige Leistung von Hunter Hoffmann und Benedikt Schroers vom Vestischen Gymnasium. Von diesen Zahlen können andere Abiturienten nur träumen. Damit sind die beiden die Punktbesten in Bottrop und Kirchhellen.

Rein rechnerisch dürfte ihre Abiturnote sogar irgendwo im Notenbereich von 0,7 oder 0,8 liegen. Aber das ist Theorie und man will ja nicht päpstlicher sein als der Papst. Das Erfolgsgeheimnis klingt aus ihrem Mund dagegen so einfach und für viele andere Schüler doch so schwer. „Uns fällt lernen einfach leicht“, sagen beide.

Gebüffelt für die Prüfungen haben sie nicht jeden Tag. Es blieb auch genügend Zeit für andere (Freizeit-)Aktivitäten, wie sie sagen. Die guten Noten und die Klausuren im Vorfeld ließen erahnen, dass sie einen sehr guten Abschluss machen werden. Hoffmann glänzte letztlich in den Abi-Fächern: Englisch, Erziehungswissenschaften, Mathe und Kunst. Schroers in Mathe, Geschichte, Informatik und Latein.

Benedikt Schroers (links) und Hunter Hoffmann wollen ab dem Wintersemester studieren. Schroers hat sich beworben für den Studiengang „Medien- und Kognitionswissenschaften“ an der Uni Duisburg-Essen. Hoffmann „Wirtschaftspsychologie“ an der Hochschule Rhein-Waal in Kamp-Lintfort.
Benedikt Schroers (links) und Hunter Hoffmann wollen ab dem Wintersemester studieren. Schroers hat sich beworben für den Studiengang „Medien- und Kognitionswissenschaften“ an der Uni Duisburg-Essen. Hoffmann „Wirtschaftspsychologie“ an der Hochschule Rhein-Waal in Kamp-Lintfort. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Bottroper Einserabiturienten loben Kollegium am Vestischen Gymnasium Kirchhellen

Rückblickend finden sie – auch stellvertretend für ihre einstigen Mitschüler – nur lobende Worte für das Lehrerkollegium am Vestischen Gymnasium. Hautnah erlebten sie mit ihnen die Corona-Pandemie inklusive sämtlicher Auswirkungen auf den Unterricht. Hoffmann berichtet, dass Klausuren ausfielen und Hybrid-Unterricht, eine Mischung aus Online und Präsenz, stattfinden musste. Die Lehrer hätten einem aber immer das Gefühl gegeben, dass man das Abitur schafft und den Stoff aufholen kann.

Nun ist der ganze Prüfungs- und Klausurenstress vorbei. Die 18-Jährigen wirken locker, gelöst, bescheiden und mit beiden Beinen auf dem Boden. „Ich habe nicht das Abitur mit dem Ziel gemacht, dass ich eine 1,0 will“, sagt Benedikt Schroers. Vielmehr wollten beide nur einen Numerus clausus (NC) haben, mit dem sie sich für ihren gewünschten Studiengang bewerben konnten. Also ganz pragmatisch: Das ist das Ziel, wie komme ich da hin?

Abiturienten wollen zum Wintersemester ihr Studium aufnehmen

Hunter Hoffmann hat sich mit dem Zeugnis an mehreren Hochschulen und Universitäten beworben. Sein Favorit ist die Hochschule Rhein-Waal in Kamp-Lintfort. Er möchte Wirtschaftspsychologie studieren. Und da liegt der NC bei 1,7, an anderen Universitäten und Hochschulen sogar bei 1,1.

Dagegen hofft Benedikt Schroers auf einen Studienplatz im Studiengang „Medien- und Kognitionswissenschaft“ an der Universität Duisburg-Essen. „Eine Mischung aus Psychologie, Informatik und Wirtschaft“, sagt er. Das Studium würde darauf abzielen, die Interaktion zwischen Mensch, Technik und Computer aus unterschiedlichen Blickwinkeln genauer zu betrachten. „Ich finde, das ist ein interessantes Themenfeld, sehr zukunftsorientiert. Da bin ich sehr gespannt.“

Abiturienten haben ihren Studienplatz noch nicht sicher

Zusagen haben beide bislang nicht. Noch ist die Bewerbungsphase der Hochschulen nicht abgeschlossen. Aber ihre Chancen auf einen Studienplatz stehen, um in ihrer Notensprache zu bleiben, sehr gut. Bis das Studium zum Wintersemester beginnt, wollen beide erstmal abschalten. „Urlaub machen, das muss sein nach der anstrengenden Zeit“, meint Hunter Hoffmann.

Die Abiturfeier liegt schon knapp zweieinhalb Wochen zurück. Und irgendwie fühlt sich vieles an wie immer. „Ich realisiere noch gar nicht, dass die Schulzeit jetzt zu Ende ist“, sagt Hoffmann. „Es fühlt sich zurzeit irgendwie wie verlängerte Sommerferien an. Und nach den Ferien geht man wieder zur Schule.“ Benedikt Schroers meint dazu: „Ich glaube, ein bisschen Wehmut wird noch kommen. Schließlich hat man viel Zeit an der Schule und mit Freunden verbracht. Aber ich freue mich auf den neuen Lebensabschnitt.“

Weitere Top-Noten

Auch an den anderen Bottroper Gymnasien gab es Top-Leistungen: Am Heinrich-Heine-Gymnasium haben Leon Vincent Hausmann mit 849 Punkten und Emily Lax mit 846 Punkten als beste das Abitur abgeschlossen. Insgesamt gab es am HHG neun Mal die Note 1,0 und einen Gesamt-Abi-Schnitt von 2,1.

Am Josef-Albers-Gymnasium hat Leandro Zumbino mit 853 Punkten den besten Abschluss hingelegt. Neun Schülerinnen und Schülern gelang eine 1,0 auf die Abi-Zeugnis, der Gesamtschnitt lag bei 2,2.