Bottrop. Ukrainerinnen und Ukrainer, die vor dem Krieg in ihrer Heimat flüchten, und in Bottrop angekommen sind, finden hier wichtige Informationen.

Wo erhalten Ukrainerinnen und Ukrainer, die vor dem Krieg in ihrer Heimat flüchten mussten, in Bottrop Hilfe? Welche Dokumente brauchen sie? Wie gelangen sie beispielsweise an eine Krankenkassenkarte? Oder können arbeiten? Wir haben wichtige Fragen für Geflüchtete gesammelt und die Verwaltung der Stadt Bottrop um Antworten gebeten:

Wo bzw. bei welcher Behörde müssen sich Geflüchtete melden, wenn sie in unserer Stadt ankommen? Was ist die erste Anlaufstelle? Wo gibt es erste Hilfe?

Die Stadt hat eigens eine zentrale Anlaufstelle „Infopoint Ukraine“ aufgebaut, an die man sich in den meisten Fällen wenden kann. Die Adresse: Infopoint Ukraine, Horster Straße 6-8, 46236 Bottrop, Tel.: 02041 704555, E-Mail: asyl-sozialarbeit@bottrop.de.

Welche Aufenthaltsdokumente/Visa/Asyl-Dokumente brauchen die Flüchtlinge? Wo und wie erhalten sie diese Dokumente?

„Für Asylanträge sind Ausweisdokumente hilfreich, aber nicht zwingend vorgeschrieben, weil diese auch auf der Flucht verloren gegangen sein könnten. Sehr hilfreich wären ein Reisepass mit biometrischen Daten und ein Impfausweis. Es muss die Identität prüfbar sein. Deswegen können auch andere Dokumente wie Führerschein und sonstiges helfen. Der Einzelfall wird geprüft. Ist der Asylantrag bewilligt gibt es - ähnlich dem Deutschen Personalausweis - einen sog. Aufenthaltstitel. Das Ganze ist Bundesrecht und nicht ortsspezifisch“, so die Stadt.

+++ So sieht der Elektronische Aufenthaltstitel aus. +++

Wie kommen die Flüchtlinge an eine Unterkunft? Bei welcher Behörde müssen sie sich melden? Worauf muss man bei privaten Unterkünften achten?

Die Stadt verweist an dieser Stelle auf den Infopoint Ukraine (siehe Frage 1). Auch wer privat untergekommen sei, sollte sich umgehend beim Infopoint melden, vor allem, wenn Leistungen, wie Kostenübernahme der Unterkunft bezogen werden sollen, so die Stadt.

Wie kommen die Geflüchteten an eine Krankenkassenkarte? Welche Unterlagen sind dafür nötig?

Auch an dieser Stelle verweist die Stadt auf den Infopoint Ukraine (siehe Frage 1). „Es gibt für Geflüchtete keine Krankenkassenkarte. Wer mittels Touristenvisum eingereist ist, ist über die Krankenversicherung in der Ukraine versichert. Wer registriert und im Leistungsbezug ist bekommt Bescheinigungen zur Kostenübernahme und kann damit Ärzte aufsuchen, wenn Hilfebedarf besteht. Das ist Bundesrecht und nicht ortsspezifisch“, teilt die Stadt mit.

Erhalten die Flüchtlinge eine Fahrkarte für den ÖPNV? Wenn ja, wo erhalten sie diese? Welche Unterlagen benötigen sie dafür?

„Derzeit haben sich die Verkehrsträger darauf geeinigt, dass der Reisepass als Fahrkarte gilt. Wer als Asylbewerber anerkannt ist und Leistungen bezieht, kann beim Sozialamt ein Sozialticket beantragen. Als Unterlagen ist der Bewilligungsbescheid notwendig. Nachfragen dazu am Infopoint (siehe Frage 1).“

An welche Stelle muss ich mich als Geflüchtete wenden, wenn ich eine Arbeit suche?

Geflüchtete sollten sich an das Jobcenter in Bottrop wenden. Hier finden Sie die Internetseite.

Ich bin ukrainische Lehrerin oder Erzieherin: Wo kann ich mich melden, wenn ich in Deutschland arbeiten möchte?

Diese Personen können sich ebenfalls an das Jobcenter wenden. Wer an einer staatlichen Schule unterrichten möchte, findet auch Ansprechpartner bei der Bezirksregierung Münster (hier geht es zur Internetseite).

Wie erhalte ich einen Kita-Platz oder einen Schul-Platz für mein Kind?

Auch hier verweist die Stadt auf den Infopoint (siehe Frage 1)

Wo gibt es psychologische Hilfe für Flüchtling?

Die ersten Anlaufstellen seien an dieser Stelle die Flüchtlingsberatungsstellen der Kirchen, so die Stadt. Die Adressen finden Sie hier.

Wo erhalten Frauen und Mädchen Hilfe, die Gewalt erfahren haben?

Es gibt zum einen das Frauenzentrum Courage an der Essener Straße 13 in Bottrop. Hier finden Sie die Internetseite. Zum anderen gibt es das zentrale Hilfetelefon des Bundesfamilienministeriums unter der Telefonnummer 08000-116 016 (kostenlos). Dort findet eine Beratung in 17 Sprachen statt, ob auch eine Beratung in ukrainischer Sprache angeboten werden kann, wird derzeit geprüft. Hier finden Sie die Internetseite des zentralen Hilfetelefons.

Wo können sich Geflüchtete für einen Deutschkurs anmelden?

Bei dieser Frage weist die Stadt auf die Volkshochschule an der Böckenhoffstraße 30 hin. Tel.: 02041 703310, E-Mail: vhs@bottrop.de.

Wie finde ich einen Arzt, wenn ich krank bin? Wie finde ich einen Arzt für meine Kinder? Wo gibt es eine Notfallpraxis?

Der ärztliche Notdienst ist zu erfragen bei der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe unter der Telefonnummer 116 117. In lebensbedrohlichen Situationen bitte die 112 anrufen.

Die Stadt erklärt weiter: „In der Flüchtlingshilfe hat sich eine Praxis bereit erklärt, Ansprechpartner - auch Muttersprachlich zu sein.“ Dabei handele es sich um die Praxis Yasar Sharoukh, Hochstr. 20, Tel.: 02041 7667400, E-Mail: sharoukh.yaser@outlook.de.

Wo erhalten Geflüchtete gratis Kleidung oder Lebensmittel? Und: Wer hilft Geflüchteten, wenn sie weitere Fragen habe?

In beiden Fällen gibt es Hilfe beim Infopoint Ukraine (siehe Frage 1).

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