Bottrop. Klassenfahrten wie nach Österreich sind zurzeit für Schulen, Eltern und Schüler ein zu hohes Risiko. Man hofft auf bessere Zeiten im Frühjahr.
Erinnern Sie sich noch an ihre Klassenfahrt ins Skigebiet mit der eigenen Schule? Wegen der fast zweijährigen Pandemie wissen die meisten Schülerinnen und Schüler aus Bottrop gar nicht, was sie verpassen. Und auch jetzt fallen wegen der hohen Zahl an Neuinfektionen wieder viele Klassenfahrten ins Wasser.
„Das Risiko ist einfach zu groß“, sagt Guido Tewes, Leiter des Berufskollegs. Eine Klasse wollte, wie er mitteilt, zum Skifahren nach Österreich. Letztlich entschieden sich Schüler und Eltern dann selbst noch rechtzeitig dagegen, sodass bei der Stornierung keine Kosten entstanden. Tagesausflüge seien für die Schulklassen möglich. Mehrtägige Reisen ins Ausland sind nicht machbar. Wenn dann nur in Deutschland.
Wenn Klassenfahrten, dann ab dem Frühjahr
„Skifahrten haben wir abgesagt“, so Tobias Steinhausen, kommissarischer Schulleiter der Gustav-Heinemann-Realschule. Corona und die Inzidenzzahlen lassen da keinen Spielraum. Das sei frustrierend für die Schüler. „Man muss sich doch nur an die eigene Schulzeit zurückerinnern“, sagt Steinhausen. „Diese Fahrten waren Höhepunkte des Schullebens.“ Tagesfahrten sind möglich. Es gibt Inlandsfahrten, die geplant sind. Diese finden aber erst im Frühjahr bei wärmeren Temperaturen statt.
Nicht nur Tobias Steinhausen hofft dann auf besseres Wetter und sinkende Inzidenzzahlen. „Wir haben bewusst Zeiträume gewählt und in der Planung berücksichtigt, damit die Fahrten in den warmen Monaten stattfinden sollen“, sagt Ingo Scherbaum, Schulleiter am Josef-Albers-Gymnasium. Das sind die guten Erfahrungen mit Ausflügen und Fahrten aus den vergangenen zwei Corona-Jahren. Geplant sind Ziele in Deutschland, nicht im Ausland. Im Mai soll etwa der Bio-Leistungskurs eine Exkursion nach Borkum unternehmen.
Projektkurs „Schneesport“ muss Zuhause bleiben
Zuletzt mussten am Gymnasium schwere Entscheidungen getroffen werden. In der ersten Februarwoche wäre normalerweise die Skifreizeit der Jahrgangsstufe 8 gestartet: abgesagt. Nächste Woche wäre der Projektkurs „Schneesport“ der Oberstufe nach Österreich gefahren: abgesagt. „Beides ist zu risikoreich. Ganz klar, die Enttäuschung ist da“, sagt Ingo Scherbaum und spricht Schülern, Eltern und Lehrern aus dem Herzen. Zum Beispiel beim Projektkurs: Denn dort werden die Oberstufenschüler zu Skilehrern ausgebildet. Nach dem theoretischen Teil sollte für sie nun eigentlich der praktische Teil folgen.