Bottrop. Zwei Stars ihres Fachs: Bei Orgel Plus geben Hannah Schlubeck und Brügges Domorganist Ignace Michiels einen gefeierten Abend in Liebfrauen.
Mit zwei international bekannten Stars ihre Faches konnte Orgel Plus jetzt aufwarten. Panflötistin Hannah Schlubeck und der auch als Dozent weltweit tätige Organist der Kathedrale im belgischen Brügge, Ignace Michiels, gaben einen gefeierten Abend in der Liebfrauenkirche.
Zwischen Bach, Telemann und der Spätromantik, die in diesem Programm klanglich fast bis in die Gegenwart reichte, entfaltete das Duo ein Programm, für das dieser immer wieder beeindruckende Raum mit seiner Akustik, vor allem aber die große Seifert-Orgel geradezu prädestiniert sind. Dabei erwies sich Michiels nicht nur als profunder Stilist im Spiel, sondern stets auch als raffinierter Registrator, der das stimmlich umfangreich ausgestattete Instrument raffiniert in Szene setzte. Orchestral-komplex, dabei mit der nötigen barocken Transparenz, kamen das einleitende Telemann-Konzert oder die Sinfonia aus Bachs Osteroratorium BWV 249 daher.
Große romantische Klangbilder - In Bottrop macht das so nur die Liebfrauen-Orgel möglich
In ein wahres Klangbad tauchten Schlubeck und Michiels das Publikum aber mit einem stimmungsvollen „Zwiegespräch“ von Schlubecks früherem Lehrer Jean Claude Mara, zum Teil mit virtuosen chromatischen Passagen und fein abgestuften Farben im Flötenpart. Bei Alexandre Guilmants „Cantilène pastorale“ ergänzten sich der ausgefeilte Orgelpart unter Einsatz von Schwellwerk (mit Oboenregister) ideal mit Schlubecks intensivem Flötenklang.
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Mit Edward Elgars „Nachtlied“ und „Morgenlied“ schuf das Duo dann ganz große romantische Klangbilder. Hannah Schlubeck „malte“ förmlich mit ihren Instrumenten aus dem Volkston entstandene Melodien bis hin zu zartesten Traumgespinsten, die bei aller Delikatesse und wunderschönen Tongebung dennoch den großen Raum mühelos füllten. Überhaupt wechselte sie immer wieder die Flöten - und auch den Klangcharakter von warmer Tiefe bis hin zu den makellosen überblasenen Spitzentönen.
Ein großer Abend, der mit einem virtuosen Csárdás von Pedro Itturalde und einer Zugabe, in der Mitte des Kirchenschiffs gespielt, das Publikum restlos begeisterte.
Das Festival endet mit einem „Orgel Plus extra“ am 16. Januar, 17 Uhr, mit dem Ensemble Sonat Vox in Herz Jesu. Info: Orgelplus.de.