Bottrop. Bottrops Filmforum zeigt neue Doku über Politikerinnen der Bundesrepublik von den 50er Jahren bis 1989. Regisseur drehte auch Merkel-Doku.

„Politik ist eine viel zu ernste Sache, als dass man sie allein den Männern überlassen könnte.“ Dieser Satz stammt von Käte Strobel, und die Sozialdemokratin sollte es wissen. Sie war in der ersten Großen Koalition der Bundesrepublik unter Kanzler Georg Kiesinger (CDU) Gesundheitsministerin und von 1969 bis zu ihrem Ausscheiden 1972 in der von Willy Brandt geführten Bundesregierung Familien- und Gesundheitsministerin.

„Die Unbeugsamen“: Sie waren echte Pionierinnen

Der Satz könnte auch als Motto über dem Film „Die Unbeugsamen“ stehen, den das Filmforum Bottrop im Kulturzentrum von Donnerstag bis Samstag zeigt. Er erzählt die Geschichte der Frauen in der Bonner Republik, die sich ihre Beteiligung an den demokratischen Entscheidungsprozessen gegen erfolgsbesessene und amtstrunkene Männer wie echte Pionierinnen buchstäblich erkämpfen mussten.

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Unerschrocken, ehrgeizig und mit unendlicher Geduld verfolgten sie ihren Weg und trotzten Vorurteilen und sexueller Diskriminierung. Politikerinnen von damals kommen heute zu Wort. Ihre Erinnerungen sind zugleich komisch und bitter, absurd und bisweilen erschreckend aktuell.

Zum Teil nie gezeigtes Archivmaterial von der 50er Jahren bis zur Wiedervereinigung

Verflochten mit zum Teil ungesehenen Archiv-Ausschnitten ist dem Dokumentarfilmer und Journalisten Torsten Körner („Angela Merkel – Die Unerwartete“) eine emotional bewegende Chronik westdeutscher Politik von den 50er Jahren bis zur Wiedervereinigung geglückt. Körner lässt darin deutsche Politikerinnen wie Herta Däubler-Gmelin (SPD), Marie-Elisabeth Klee (CDU), Ursula Männle (CSU), Christa Nickels (Grüne), Ingrid Matthäus-Maier (FDP/SPD), Renate Schmidt (SPD) oder Rita Süssmuth (CDU) zu Wort kommen

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So wird der Film nicht nur zu einem Diskurs über die Rolle der Frauen im Politikbetrieb, sondern auch zu einem Stück Zeitgeschichte und zugleich ein Beitrag zur aktuellen Diskussion über Rollenbilder, Quoten, aber auch Geschlechtergerechtigkeit.

Donnerstag, 9. September, 20 Uhr sowie Freitag und Samstag, 10. und 11. September, 19 Uhr. Filmforum, Blumenstraße 12-14, 46236 Bottrop. Karten: 02041/70 46 36 oder Abendkasse. Es gelten die Coronaregeln. Info: bottrop.de.