Kirchhellen. Welche ein Abschluss der Veranstaltungen zum nachgeholten Vereinsjubiläum des VfB Kirchhellen. Die Ü 50 besiegt die Schalker Traditionsmannschaft.

Der VfB Kirchhellen hat die nachgeholten Veranstaltungen zum 100-jährigen Bestehen vor einer Rekordkulisse beendet. 1004 Zuschauer bejubelten an der Loewenfeldstraße das 3:1 der Alten Herren gegen die Traditionsmannschaft von Schalke 04. Auch der zwischenzeitliche 2:1-Anschlusstreffer der Schalker wurde gefeiert. Den hatte nämlich auch ein Kirchhellener geschossen.

Für den VfB-Präsidenten Georg Garz war der Rundblick in die ausverkaufte Bezirkssportanlage ein Gänsehautmoment. „Ich kann mich gar nicht erinnern, wann wir hier zuletzt eine solche Kulisse hatten.“ Klar, den Sieg im Spiel um den Aufstieg in die Bezirksliga hatten mehr als 1500 Kirchhellener Fans bejubelt; aber der hatte ja in Gelsenkirchen stattgefunden.

Rekordkulisse: 1004 Zuschauer sahen das Spiel der Traditionself des FC Schalke 04 gegen die Altherren-Mannschaft des VfB Kirchhellen.
Rekordkulisse: 1004 Zuschauer sahen das Spiel der Traditionself des FC Schalke 04 gegen die Altherren-Mannschaft des VfB Kirchhellen. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Höhepunkte des Vereinsjubiläums

Das Spiel gegen die Schalke-Traditionself und die Ausstellung in Heimathaus, die trotz der Corona-Beschränkungen 600 Besucher gesehen haben, waren für den VfB-Präsidenten die Höhepunkte im „100+1“-Vereinsgeburtstagsjahr, zumal der geplante Jubiläumsball und das Freiluftkonzert nicht stattfinden konnten. Garz: „Die Ausstellung gemeinsam mit dem Heimatverein hat unsere Präsenz im Dorfleben dokumentiert, getreu unserem Motto: Unser Dorf - unser Verein.“

„Eurofighter“ Marc Wilmots (links) wird angelaufen von Christoph Zeidler.
„Eurofighter“ Marc Wilmots (links) wird angelaufen von Christoph Zeidler. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Traditionself-Spielführer Olaf Thon hatte dem VfB eine prominent besetzte Mannschaft für den Traditions-Kick versprochen. Er selbst konnte aber am Samstag ebenso wenig auflaufen wie vier weitere Stammspieler: „In der Wade hat’s gezwickt. Da hat Trainer Rüdiger Abramczik mir gesagt: Mit 55 Jahren wollen wir mal lieber nichts riskieren“, berichtete er vor dem Anpfiff.

Kurzeinsatz für Klaus Fischer

Auch für „Mister Fallrückzieher“ Klaus Fischer hatte es nur zu einem Kurzeinsatz im Kleinfeld-Vorspiel gereicht. Thon: „Da haben wir gesehen, wie ehrgeizig Klaus Fischer immer noch ist.“ Seine Tore reichten allerdings nicht: Das VB-Team siegte 9:6. Und in der Traditions-Startelf standen immerhin die „Eurofighter“ Martin Max und „Kampfschwein“ Marc Wilmots, von seinem Mitspielern „Wickie“ gerufen.

„Olaf, jetzt müsst ihr aber mal Gas geben!“

In der ersten Halbzeit hatten die Alten Herren des VfB, immerhin amtierender Westdeutscher Meister bei den Ü-50-Teams, leichtes Spiel mit der Traditionsmannschaft. Die kam anders als der VfB nicht ins Kombinieren. Sven Igelbüscher mit einem platzierten Kopfball (22.) und Jörg Holtkamp (34.) sorgten für die 2:0-Pausenführung.

Die Halbzeitansprache von Bezirksbürgermeister Ludger Schnieder an Olaf Thon („Olaf, jetzt müsst ihr aber mal Gas geben!“) blieb zunächst folgenlos. Erst in der 76. Minute fiel der Anschlusstreffer, und den erzielte ein Kirchhellener. Und das kam so.

Er musste draußen bleiben: Olaf Thon (Mitte), Chef der Schalke-Traditionself, mit VfB-Sprecher Christoph Wrobel bei der Begrüßung der Zuschauer.
Er musste draußen bleiben: Olaf Thon (Mitte), Chef der Schalke-Traditionself, mit VfB-Sprecher Christoph Wrobel bei der Begrüßung der Zuschauer. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Andre Wiwerink wechselt das Trikot

Zur Halbzeit gingen dem Gäste-Trainerteam Rüdiger Abramczik und Klaus „Tanne“ Fichtel die Spieler aus. Da erinnerten sie sich, dass im VfB-Team ein Spieler stand, der immerhin sechs Jahre lang in der Jugend und bei den Amateuren das Schalke-Trikot getragen hatte: Andre „Wiwe“ Wiwerink. Also wechselte der zur zweiten Halbzeit das Hemd und lief für die Gästemannschaft auf. In der 76. Minuten senkte sich eine von ihm abgefeuerte Bogenlampe unhaltbar hinter Keeper Jürgen Hohmann ins Tor. Ein Zufallstreffer, versicherte „Wiwe“ nach dem Abpfiff: „Der ist mir abgerutscht. So einen Schuss habe ich normal gar nicht drauf.“

Wenige Minuten vor dem Abpfiff machten der VfB den Deckel drauf. Den Ausrutscher eines Schalker Verteidigers auf inzwischen regennassem Rasen nutzte erneut Sven Igelbüscher zu einem Kontersprint. Allein vor Keeper Osius behielt er den Kopf oben und sah den noch besser postierten Stefan Dierichs, der ins leere Tor einschob.

Wettschießen der Schützen- und Brezelbrüder

Halbzeiteinlage beim Schalker Gastspiel war ein Wettschießen zwischen Schützen und Brezelbrüdern; unter verschärften Bedingungen im strömenden Regen.Je vier Kandidaten aus beiden Gesellschaften traten an, um den Ball von der Mittellinie ins leere Tor zu befördern. Das Duell endete unentschieden; genauer: 0:0.