Der Bottroper Dr. Ludger Stratmann ist verstorben, das Ruhrgebiet trauert um ihn. In Essen hat er tausende Besucher in seinem Theater erfreut.

Dr. Ludger Stratmann ist am 25. August an einem Herzinfarkt gestorben. Die Familie fand ihn morgens in seinem Bett.
Dr. Ludger Stratmann ist am 25. August an einem Herzinfarkt gestorben. Die Familie fand ihn morgens in seinem Bett. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos
Ludger Stratmann wurde 1948 in Verl geboren. Sein Vater starb früh und die Mutter zog mit den neun Kindern nach Essen, wo Stratmann zur Schule ging und später Medizin studierte.
Ludger Stratmann wurde 1948 in Verl geboren. Sein Vater starb früh und die Mutter zog mit den neun Kindern nach Essen, wo Stratmann zur Schule ging und später Medizin studierte. © stratmann | stratmann
Später ließ sich Stratmann in Bottrop nieder, hatte bis 1998 seine Praxis in der Bottroper Prosperstraße. Er engagierte sich intensiv in der Stadt, so wie in diesem Bild, als er für die Spendenaktion
Später ließ sich Stratmann in Bottrop nieder, hatte bis 1998 seine Praxis in der Bottroper Prosperstraße. Er engagierte sich intensiv in der Stadt, so wie in diesem Bild, als er für die Spendenaktion "WAZ-pflanzt Bäume" geworben hat. © WAZ FotoPool | Jakob Studnar
Ludger Stratmann in seinem Arbeitszimmer in seinem damaligen Bottroper Wohnhaus. Seit 1971 war er mit seiner Frau Brigitte verheiratet. Die beiden haben zwei erwachsene Kinder.
Ludger Stratmann in seinem Arbeitszimmer in seinem damaligen Bottroper Wohnhaus. Seit 1971 war er mit seiner Frau Brigitte verheiratet. Die beiden haben zwei erwachsene Kinder. © WAZFotoPool | Gerhard Schypulla
Seit 1995 trat Dr. Stratmann – das war sein Markenname – im Europahaus auf, das er mit seinem Bruder Christian Stratmann gekauft und saniert hat. Sein Bruder betreibt heute den Mondpalast in Herne.
Seit 1995 trat Dr. Stratmann – das war sein Markenname – im Europahaus auf, das er mit seinem Bruder Christian Stratmann gekauft und saniert hat. Sein Bruder betreibt heute den Mondpalast in Herne. © FUNKE Foto Services | Kai Kitschenberg
Ludger Stratmann füllte Stadthallen, die Essener Grugahalle, holte schließlich ein Millionenpublikum vor die Fernsehgeräte, in „Jupp’s Kneipentheater“ im WDR mit 150 Folgen.
Ludger Stratmann füllte Stadthallen, die Essener Grugahalle, holte schließlich ein Millionenpublikum vor die Fernsehgeräte, in „Jupp’s Kneipentheater“ im WDR mit 150 Folgen. © FUNKE Foto Services | Kai Kitschenberg
2005 eine Premiere des damals neuen Programms in Essen. Ludger Stratmann wurde auf dem roten Teppich der Lichtburg von seinen Assistentinnen Rebecca (links) und Nina (rechts) empfangen.
2005 eine Premiere des damals neuen Programms in Essen. Ludger Stratmann wurde auf dem roten Teppich der Lichtburg von seinen Assistentinnen Rebecca (links) und Nina (rechts) empfangen. © CHRISTIAN KRUSKA | CHRISTIAN KRUSKA
2015 stellte Dr. Stratmann sein Programm „Pathologisch“ vor, es sollte eigentlich sein letztes werden. Dann plante er doch noch ein weiteres.
2015 stellte Dr. Stratmann sein Programm „Pathologisch“ vor, es sollte eigentlich sein letztes werden. Dann plante er doch noch ein weiteres. © FUNKE Foto Services | Sebastian Konopka
Mit „Dat Schönste zum 25.“ wollte sich Ludger Stratmann vom Bühnenleben verabschieden. Wegen Corona musste die Premiere 2020 mehrfach verschoben werden. Eigentlich waren noch zahlreiche Auftritte in diesem Herbst geplant.
Mit „Dat Schönste zum 25.“ wollte sich Ludger Stratmann vom Bühnenleben verabschieden. Wegen Corona musste die Premiere 2020 mehrfach verschoben werden. Eigentlich waren noch zahlreiche Auftritte in diesem Herbst geplant. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel
In Bottrop engagierte sich Stratmann viel für das Stenkhoff-Bad und war Schirmherr des Fördervereins. „Danke Jupp“, schreibt der Förderverein nach Stratmanns Tod auf seiner Homepage.
In Bottrop engagierte sich Stratmann viel für das Stenkhoff-Bad und war Schirmherr des Fördervereins. „Danke Jupp“, schreibt der Förderverein nach Stratmanns Tod auf seiner Homepage. © FUNKE Foto Services | Heinz Kunkel
Die damalige NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) hat dem Kabarettisten 2017 den Landesverdienstorden verliehen. Sie sagte: „Sie sind ein Botschafter des Ruhrpotts, ein Sympathieträger, ein Charakterkopf, der die großen und kleinen Ereignisse dieser Welt kommentiert. Sie schauen den Menschen ,aufs Maul’, halten ihnen den Spiegel vor, bringen sie zum Lachen.“
Die damalige NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) hat dem Kabarettisten 2017 den Landesverdienstorden verliehen. Sie sagte: „Sie sind ein Botschafter des Ruhrpotts, ein Sympathieträger, ein Charakterkopf, der die großen und kleinen Ereignisse dieser Welt kommentiert. Sie schauen den Menschen ,aufs Maul’, halten ihnen den Spiegel vor, bringen sie zum Lachen.“ © dpa | Roland Weihrauch
Im vergangenen Jahr sprach Stratmann über seinen Abschied von der Bühne: „Ich bin gespannt, wie es ist, keine Termine mehr zu haben und nicht mehr auf Abruf zu sitzen. Ich hoffe auf Entspannung.“
Im vergangenen Jahr sprach Stratmann über seinen Abschied von der Bühne: „Ich bin gespannt, wie es ist, keine Termine mehr zu haben und nicht mehr auf Abruf zu sitzen. Ich hoffe auf Entspannung.“ © FUNKE Foto Services | Julia Tillmann
Entspannung habe er seit über 20 Jahren nicht mehr gehabt. „Ich will nichts Neues mehr machen.“
Entspannung habe er seit über 20 Jahren nicht mehr gehabt. „Ich will nichts Neues mehr machen.“ © WDR | WDR
Für das Leben nach der Corona-Krise wünschte er sich: „Dass meine Frau, die schwer krank ist, und ich – dass wir noch Zeit zusammen haben. Beschwerdefrei. Und dass das Theater so erhalten bleibt.“ Ludger Stratmann starb im Alter von 73 Jahren in Bottrop.
Für das Leben nach der Corona-Krise wünschte er sich: „Dass meine Frau, die schwer krank ist, und ich – dass wir noch Zeit zusammen haben. Beschwerdefrei. Und dass das Theater so erhalten bleibt.“ Ludger Stratmann starb im Alter von 73 Jahren in Bottrop. © WAZ | Thomas Mader