Bottrop. Die Zweitbesetzung sucht frische Talente für ihr neues Musical „Wat mein Herz mir sacht!“. So funktioniert ein Casting unter Corona-Bedingungen.

Für das neue Ruhrpott-Musical „Wat mein Herz mir sacht!“ sucht die Zweitbesetzung am Sonntag im Spielraum an der Prosperstraße nach zusätzlichen Gesangstalenten – endlich mal wieder. Die Kontaktbeschränkungen machten dem Start des Projekts bislang einen Strich durch die Rechnung. Das Casting ist daher eine Premiere nach den Corona-Einschränkungen. Die sinkenden Inzidenzen machen Hoffnung für die Zukunft.

„Es fühlt sich total verrückt und ein bisschen surreal an hier wieder zu sitzen und etwas für die Zukunft zu planen. Wir wollen diesen Schritt aber unbedingt wagen.“, erzählt Katharina Franke, die Vorsitzende des Vereins Zweitbesetzung. Erstmals kehrt wieder Leben in den Spielraum ein.Die Lockerungen der Corona-Maßnahmen und das Hygienekonzept machen es möglich. So können die Bewerber der Jury das erste Mal wieder live vorsingen.

Für das Casting im Bottroper Spielraum gilt ein strenges Hygienekonzept

Das geht sogar ganz ohne Maske. Dazu müssen die Teilnehmer zu den Juroren jedoch drei Meter Abstand einhalten. Zudem dürfen die Talente nur einzeln anwesend sein. Heißt: Sie mussten sich vorher per E-Mail für das Casting anmelden und sich dann im Spielraum über einen QR-Code mit ihren Kontaktdaten registrieren.

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Neben den längst alltäglichen Hygienekonzepten, Kontaktbeschränkungen und Abstandsregeln bringt die Pandemie aber auch Neues und Kreatives hervor. So entstand die Idee für das Ruhrpott-Musical dank des Lockdowns. „Ich hab ja immer schon Musik gemacht und in der Zeit zuhause habe ich die Songs immer wieder gehört. Irgendwann kamen mir dazu Szenen in den Kopf. Dann dachte ich an ein Musical und habe Katharina und die Zweitbesetzung kontaktiert.“, erklärt Komponist und Sänger Markus Stein den Entstehungsprozess.

Bottroper Musical soll eine Hommage ans gesamte Ruhrgebiet werden

Das Musical wird eine Hommage an das gesamte Ruhrgebiet. Anhand der hier lebenden Menschen erzählt es vom Strukturwandel der Region bis hin zur Schließung der letzten Zechen. Dass die Suche nach der besten Besetzung für die singenden Pott-Bewohner nach so langer Pause wieder möglich ist, ist ein Lichtblick für Katharina Franke.

„Finanziell haben wir tatsächlich kaum Einbuße. Aber wir können ja seit Oktober nicht mehr gemeinsam Proben und nichts aufführen. Selbst letzten Sommer war das ja auch nur zwischendurch möglich. Schön, dass es jetzt wieder richtig los geht.“, schildert die Vorsitzende die Situation des Vereins. Das Musical soll im September 2022 Premiere feiern, zunächst im Bottroper Spielraum. Läuft es gut sind auch Shows in anderen Städten vorstellbar. Bis dahin wird allerdings fleißig gecastet und geprobt. Dieses Mal hoffentlich ganz ohne pandemiebedingte Unterbrechungen.