Bottrop. Ab Montag ersetzt ein Speicheltest den Schnelltest an den Grund- und Förderschulen. Was das für Bottroper Schulen und Familien bedeutet.

Ab Montag soll das Coronatestverfahren in Grund- und Förderschulen umgestellt werden: Per „Lolli“-Test werden die Schülerinnen und Schüler dann zweimal pro Woche auf das Virus hin untersucht, die gerade eingespielten Stäbchen-Selbsttests sind passé. „Das hat natürlich erst wieder für große Aufregung gesorgt“, sagt Christiane Gosda, Sprecherin der Bottroper Grundschulen. Aber: „Schlussendlich dient es der Sicherheit aller am Schulleben Beteiligter.“

Christiane Gosda, Leiterin der Albert-Schweitzer-Grundschule und Sprecherin der Bottroper Grundschulen.
Christiane Gosda, Leiterin der Albert-Schweitzer-Grundschule und Sprecherin der Bottroper Grundschulen. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Denn anders als bei dem Schnelltest handelt es sich bei den „Lolli“-Speicheltest, bei dem die Schüler jeweils 30 Sekunden lang auf einem Abstrichtupfer lutschen, um einen PCR-Test, der im Labor untersucht wird, erläutert Gosda, Leiterin der Albert-Schweitzer-Grundschule.

Untersuchung der „Lolli“-Tests aus Bottrop erfolgt im Labor

Allerdings erfolgt die Untersuchung zunächst anonymisiert im Pool. Soll heißen: „Alle Röhrchen einer Lerngruppe kommen in einen Behälter und werden zusammen untersucht“, erläutert Gosda. Sollte sich dabei ein positives Ergebnis zeigen – gemeldet vom Labor noch am gleichen Abend oder frühen Morgen des nächsten Tages –, müssen die Schüler den PCR-Test zu Hause einzeln wiederholen und die Eltern diesen in der Schule zur Weiterleitung ans Labor abgeben. Etwas anders sollen das nach dem Willen des Ministeriums etwa Förderschulen mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung handhaben dürfen.

„Das Sinnvollste ist, dass vorher schon die Teströhrchen bei den Familien deponiert werden“, meint Gosda. Nur Kinder, bei denen dieser zweite PCR-Test am Ende negativ ausfällt, dürfen überhaupt wieder in den Unterricht bzw. in die Notbetreuung. Bei positiv getesteten Kindern greifen die üblichen Quarantäne- und Kontaktnachverfolgungssregelungen.

Methode gilt als sensibler, gerade bei geringer Corona-Viruslast

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Der Vorteil dieser Methode: Sie gilt als sensibler, gerade bei noch geringer Viruslast. Zudem dürfte der „Lolli“-Selbsttest für die Kinder an den Grund- und Förderschulen leichter zu handhaben sein als die bisherige Stäbchenvariante für den Abstrich in der Nase. Zumal die Lehrkräfte dem Nachwuchs ja nicht helfen durften und dürfen. An der Schule am Tetraeder, Förderschule für geistige Entwicklung, hatte man den Eltern schon die Möglichkeit eröffnet, ihre Kinder nachmittags in der Schule selbst zu testen.

Schnelltest brachte positive Ergebnisse an Bottroper Grundschulen

Im Grundschulbereich habe man laut Gosda mit dem alten Schnelltest die Erfahrung gemacht, „dass er sich gut bewältigen und organisieren lässt“. Tatsächlich seien dabei einige Grundschüler auch positiv getestet worden, „und der anschließende PCR-Test hat in allen Fällen das positive Ergebnis bestätigt“, so Gosda. „Es hat also einen Effekt, solche Tests an Grundschulen zu machen.“

Die Umstellung auf den „Lolli“-Test geht einher mit der Verpflichtung zum Wechselunterricht mit täglichem Tausch der Lerngruppen. Wochen- oder Schichtmodelle müssen entsprechend umgestellt werden.