Bottrop. Veranstaltung findet vor Ort am Rathaus und Online statt. Der Sprecher der Initiative erklärt, warum das Gedenken nach 76 Jahren so wichtig ist.

Die Gedenkveranstaltung der 8. Mai-Initiative aus Bottrop findet statt. Anlass ist das Ende des Zweiten Weltkriegs an jenem Tag vor 76 Jahren. Im vergangenen Jahr musste die Veranstaltung wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden.

Die Initiative hatte noch die Hoffnung, dass das gemeinsame Gedenken am 1. September, an dem Tag, als die deutsche Wehrmacht Polen überfiel, stattfinden könnte. Doch erneut machte die Pandemie dem Ganzen endgültig einen Strich durch die Rechnung. Diesmal ist die Veranstaltung zweigeteilt.

Grußwort an der Gedenktafel

Um 12 Uhr spricht Oberbürgermeister Bernd Tischler ein Grußwort an der Gedenktafel des Rathauses. Vor Ort müssen die Corona-Regeln eingehalten werden. Das heißt: Maskenpflicht und Abstand halten. Es folgt um 15 Uhr ein Webinar mit Winfried Nachtwei. Der 74-Jährige war für die Grünen von 1994 bis Oktober 2009 Mitglied des Deutschen Bundestages. Nachtwei ist bereits im Vorjahr als Referent vorgesehen gewesen und wird über Riga-Deportationen aus Bottrop sprechen.

Denn am 27. Januar 2019 ist die Stadt als 60. Mitglied dem „Deutschen Riga-Komitee“ beigetreten, um ein deutliches Zeichen gegen das Vergessen zu setzen und die Erinnerung an die lange vergessenen Geschehnisse wach zu halten. Im Nationalsozialismus wurden jüdische Mitbürger aus Bottrop in das Ghetto Riga in Lettland verschleppt, Tausende von ihnen in einem Wald bei Bikernieki erschossen und in Massengräbern verscharrt. Das Komitee macht es sich seit der Gründung im Jahr 2000 zur Aufgabe, an die Schicksale der deutschen Jüdinnen und Juden in Riga zu erinnern.

Heike Biskup und Klaus Lange moderieren

Moderiert wird das Webinar durch Stadtarchivarin Heike Biskup und Klaus Lange, Sprecher der 8. Mai-Initiative. Obwohl das Kriegsende mittlerweile 76 Jahre zurückliegt, hat dieses Datum nichts an seiner Wichtigkeit verloren, wie Klaus Lange betont. „Krieg und Diktaturen sind nicht abgeschafft“, sagt er und mahnt: „Wir müssen immer wieder daran erinnern, damit so etwas nie wieder passiert.“

Eine Anmeldung zu dem Webinar ist per E-Mail erforderlich an bund-bottrop@gmx.de.