Bottrop. In Spitzenzeiten können sich gut 1100 Patienten im Impfzentrum gegen das Coronavirus impfen lassen. So viele sind in Bottrop bis jetzt geimpft.
Alle Bottroper Patienten, die es wollen, können ihre Corona-Schutzimpfungen jetzt innerhalb weniger Wochen bekommen. Davon geht der Organisationsleiter des Bottroper Impfzentrums am Südring aus. „Bis zum Sommer könnten wir durch sein“, antwortete Michael Althammer jetzt im Bottroper Sozialausschuss auf die Frage von ÖDP-Ratsfrau Marianne Dominas, wann wohl alle Bottroper Bürger gegen das Coronavirus geimpft seien. „Bis Juli, August werden wir allen Impfwilligen ein Angebot für ihre Erstimpfung gemacht haben. Da bin ich sehr zuversichtlich“, sagte der Organisationschef zur WAZ.
Althammer berichtet, dass demnächst in großer Zahl neue Impfdosen zu erwarten seien. Mit mehr als 20 Prozent sei die Impfquote in Bottrop derzeit überdurchschnittlich hoch, sagte der Leiter des Impfzentrums. Im Bundesdurchschnitt liege diese Quote bei 14,7 Prozent. Außerdem kümmerten sich ab Mai und Juni ja auch Hausärzte verstärkt ums Impfen. Bei den Zweitimpfungen seien solche Fortschritte und Fristen allerdings allein schon wegen der erforderlichen Abstandszeiten von teils mehreren Monaten utopisch.
Mehr als 23.000 Bottroper habe ihre erste Corona-Impfung erhalten
Neue Impftermine buchbar
Das Impfen in Bottrop bekommt wieder mehr Tempo. So meldet die Stadtverwaltung, dass ab dem kommenden Freitag, 16. April, sich auch Patienten aus den Geburtsjahrgängen 1944 und 1945 zum Impfen anmelden können. Sie können ab 8 Uhr über die Terminbuchungssysteme der Kassenärztlichen Vereinigungen einen Impftermin buchen.
Alle Personen, die zwischen dem 1. Januar 1944 und dem 31. Dezember 1945 geboren wurden, sowie deren Lebenspartner können dann nach Mitteilung des Bottroper Impfzentrums einen Impftermin vereinbaren. Die Terminbuchung erfolgt online über „www.116117.de“ sowie telefonisch über die Rufnummer (0800) 116 117 02. Ein Einladungsschreiben wird in Kürze verschickt, ist aber zur Impfanmeldung nicht notwendig.
Althammer berichtete vor den Mitgliedern des Bottroper Sozialausschusses in der Dieter-Renz-Sporthalle, dass inzwischen mehr als 23.000 Bottroper Patienten ihre Erstimpfung gegen das Coronavirus erhalten haben. Eigentlich sei damit die Bottroper Impfquote sogar etwas höher, weil zu berücksichtigen sei, dass vorerst Kinder und Jugendliche nicht geimpft werden. Daraus zieht Michael Althammer den Schluss: „Etwa 25 Prozent aller Patienten, für die das möglich ist, sind in Bottrop auch geimpft“.
In Spitzenzeiten können sich im Impfzentrum am Südring zwischen 1000 und 1100 Patienten pro Tag impfen lassen, erklärte der Organisationschef. Von Beginn der Impfungen bis jetzt liege der Durchschnitt zwischen 800 und 900 Impfungen am Tag. Am vorigen Donnerstag erreichte das Impfzentrum seinen vorläufigen Höchststand mit insgesamt 1057 geimpften Patienten. Derzeit liege die Zahl der Impfungen aber wieder zwischen 600 und 700 täglich. Damit habe das Impfen in Bottrop dennoch inzwischen erheblich mehr Tempo. Begonnen hatten die Mitarbeiter im Impfzentrum noch mit etwa 100 Impfungen täglich, erklärt Althammer.
Im Bottroper Impfzentrum noch keine einzige Impfdosis weggeworfen
Diese Fortschritte beim Impfen seien enorm wichtig, machte der Organisationsleiter klar. „Entscheidend ist die Immunität. Durch Tests kann man die Pandemie nicht beherrschen“, betonte er. Das Impfzentrum sei an sieben Tagen der Woche zwischen 8 Uhr und 20 Uhr geöffnet. „Wir haben noch kein einzige Impfdose weggeworfen“, bekräftigte der Organisationsleiter des Impfzentrum. Täglich blieben zwar ein bis zwei Dosen übrig. Diese werden dennoch genutzt. Denn den Mitarbeitern des Impfzentrums liegt eine Reserveliste mit inzwischen hunderten Patienten vor, die dann quasi auf telefonischen Zuruf abends kurzfristig noch zum Impfen kommen.
Zu den Indikatoren fürs Impfen gehören neben dem jeweiligen Alter eines Patienten auch medizinische oder berufliche Gründe. „Alle schwer chronisch kranke Patienten in Bottrop sind geimpft“, unterstrich Michael Althammer. Die Teams, die aus Impfärzten und medizinischen Fachangestellten gebildet sind, haben auch Ärzte und Zahnärzte sowie ihre Beschäftigten geimpft. Auch Beschäftigte in Pflegeberufen und so genannte Versorger, die beruflich mit Patienten in Pflegeeinrichtungen zu tun haben, sind unter den Geimpften. Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes oder der Ausländerbehörde werden ebenso geimpft wie Erzieherinnen in den Kitas und Lehrkräfte in den Grundschulen, nannte der Organisationsleiter Beispiele.
Dazu seien auch mobile Impfteams im Einsatz. Sie kümmerten sich etwa auch um die Bewohner der Wohnstätten für Menschen mit Behinderung, der Obdachlosenheime oder der Flüchtlingsunterkünfte. Um mehr obdachlose Menschen für die Impfungen zu erreichen, habe das Impfzentrum mit der Evangelischen Sozialberatung Kontakt aufgenommen.